Wer kennt ihn nicht ! Tom Gerhardt als Hausmeister Krause. Ein echtes Highlight deutscher Filmgeschichte !
Alles für den Dackel, alles für den Klub !
Wie Hausmeister Krause fühlen wir uns so manches mal auf der BELUGA. Andauernd gibts irgendwas zu tun ... und wenn mal nicht ? Dann finden wir was Neues. Etwas, das wir schon immer mal machen wollten ! Die Arbeit geht auf einem Schiff offenbar nie aus ... das ist voll normaaal, wie Hausmeister Krause zu sagen pflegt.
Nach fast 3 Wochen Santa Cruz sind die Vorräte aufgefüllt. Auch Technik konnten wir beschaffen: Unsere bordeigene Waschmaschine hatte einen Riss in der Türdichtung. Einen AEG Händler auf eine der Kanareninseln zu finden, war uns leider nicht möglich. Alle Hausgeräte Handlungen verkaufen Waschmaschinen, aber Ersatzteile gibt’s keine. Auf die Frage „Wer so was haben könnte ?“ ernten wir Achselzucken. Selbst Mediamarkt in Santa Cruz konnte uns hierbei nicht helfen. Bei unserer Internetsuche fanden wir dann einige Händler welche so was haben sollten, manche waren gar nicht mehr am Markt, andere schüttelten mit dem Kopf und weitere wollten es besorgen, benötigen aber ca. 6-8 „spanische“ Wochen. Was gerne mal zu Monaten werden kann. Endlich konnten wir in Santa Cruz dann doch einen Händler finden, der sich das Teil für den nächsten Tag aus der Zentrale abrufen konnte. So haben wir aktuell wieder eine gut funktionierende Waschmaschine an Bord.
Sabine will schon seit geraumer Zeit eine „Einbruchsicherung“ für unsere Luken. Warum ? Gehen wir von Bord, müssen wir alle Luken schließen und verriegeln. Geht gut, aber bei der Rückkehr nimmt dir die Luft an Bord den Atem. Über 40°C Lufttemperatur und wenig Luftbewegung heizen die BELUGA derart auf, dass möglicherweise der Weihnachtsbraten auch offen liegend bereits gegart sein könnte :-)
Wir besorgen - bei unserem INOX Händler „Bonet“ in Santa Cruz - 8mm INOX Stangen und lassen diese in unseren Luken ein. Dabei integrieren wir auch die Insektenabwehr-Netze in Form eines klappbaren Rahmens. Einbruch ab sofort nur noch mit viel Gewalt, Hebel oder Bolzenschneider möglich. Da wäre das Einschlagen einer Scheibe wahrscheinlich die einfachere Variante.
Ralph bezeichnet die neue Luken-Optik nun als „Knast-Look“. Es macht jedoch sehr viel Freude, wenn man zurück auf eine etwas kühlere BELUGA kommt. Zusätzlich haben wir eine textile Lukenlüftung konstruiert. Mit einem metallenen Bastelreif und etwas Stoff näht Sabine eine Art Windsack, der nach unten wirkt und den Wind in die Luken leitet. Bilder hierzu gibts später, wenn die "Konstruktion" ausgetüftelt ist !
Mit all den Arbeiten vergingen die knapp 3 Wochen Santa Cruz wie im Flug. Der grösste Teil unseres Aufenthaltes in Santa Cruz wurde von den Bränden rund um den Teide auf Teneriffa bestimmt. Es sei wohl der schlimmste Brand seit über 50 Jahren. Auch wenn kanarische Kiefern angeblich mit Bränden umgehen können. Wiki-Zitat hieraus sagt:
Die Kanarische Kiefer unterlag seit ihrer Existenz auf den Kanarischen Inseln einem hohen Evolutionsdruck infolge der wiederkehrenden Vulkanausbrüche und den damit verbunden verheerenden Feuern. Die Kanarische Kiefer widersteht den Feuern, indem sie ihre Stammesknospen unter ihrer sehr dicken Borke gegen die Flammen schützt. Kurze Zeit nach Beendigung des Brandes treiben die Knospen wieder aus dem schwarz verkohlten Stamm heraus.
In den Nachrichten lesen wir, dass nur die Vernichtungen in der Landschaft bereits über 150 Mio € Wert seien. Es wird derzeit auch als sicher beschreiben, dass es sich um Brandstiftung handelt. Wir hoffen, dass dieser Täter gefunden wird. Überschlägig hochgerechnet veranschlagen wir das Feuer mit mindestens 400 Mio €. Die Menschen hier sehen die ganze Sache mit betroffener Lässigkeit. Also beschliessen wir, dies auch nicht allzu eng zu traurig zu sehen.
Nicht zu halten ist mein Lästermaul ...
... auf der Suche nach dem Täter werden auf den gesamten Kanaren Belastungszeugen gesucht. Das könnte jemand sein, der dabei anwesend ist, wenn ein Verbrechen oder ein Unfall, geschieht. Ein zuverlässiger, glaubwürdiger Zeuge. Also jemand, der dabei war und dies durch seine Unterschrift bestätigt. Eine möglicher Belastungszeuge wird auf dem nebenstehenden Bild beispielhaft abgebildet.
... ein Schaden von mindestens 400 Mio € erscheint Sabine und mir – trotz unserer „El Gordo“ Lose - als sehr hoch. Andreas Scheuer mag diesen Betrag anders relativieren. Für ihn wars ja nur ne Unterschrift. Aber auch bei ihm gilt: Löschen müssen andere ! Wir plädieren daher gleichermaßen für langfristien Brand- wie auch für Scheuerschutz !
Am Mittwoch, den 30. August verlassen wir gegen 10:00 die Marina in Richtung Süden. Der Wetterbericht sagt uns ordentlich Düse zwischen Gran Canaria und Teneriffa an. Im Süden zunehmend. Genauso tritt das dann auch ein: Bis knapp 40kn Wind ! Zum Glück von achtern und mit knapp 1,5mtr Wellenhöhe gut zu segeln.
Mit einem Handtuch als Vorsegel macht die BELUGA zwischen 8-9kn Fahrt. Nachmittags liegen wir fest in San Miguel. Dort toben zwischenzeitlich auch bereits 20kn Wind im Hafenbecken. Dennoch war der Marinero der Meinung wir müssten die BELUGA in der Marina nochmals verlegen. Zugegeben, der neue Platz war für uns besser; der Weg dahin allerdings abenteuerlich. Letztendlich liegen wir eine Stunde später ohne Blessuren fest an unserem neuen Liegeplatz.
In der Marina treffen wir uns mit Klaus und Silke, einem badischen Blauwasser Paar mit ihrem 2 Mast Katamaran „Tartaruga“. Einige nette Abendessen und 3 Tage später geht schon wieder weiter. Das Wetter hat sich zwischenzeitlich beruhigt. Wir fahren in Richtung La Gomera, um vor Playa de Santiago zu ankern. Auf halbem Weg beschliessen wir jedoch San Sebastian anzulaufen. Dort wollen wir ein paar Tage bleiben. Kaum zu erkennen: San Sebastian hat unser Herz erobert ! Nicht nur eine schöne Marina, sondern auch immer mit etwas Action versehen. Show- und Gesangsabende auf der Plaza und, wie ihr auf den Fotos seht, auch Wasserski Kontest sind hier möglich.
Danach werden wir in Richtung Playa de Santiago zu verlegen. Sofern das Wetter mitmacht, wollen wir entlang der Südküste Gomeras ankern, um Ende September nach La Palma überzusetzen. In der Marina Santa Cruz de la Palma wollen wir ab Oktober bis Januar liegen bleiben. Das erste geeignete Wetterfenster im Januar wird uns dann in Richtung Mittelmeer segeln lassen. Wir freuen uns schon sehr darauf !
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Das Feuer wütet zwischenzeitlich seit über einer Woche. Es sind laut aktueller Berichterstattung ca. 20 Löschflugzeuge im Einsatz, um das grösste Feuer seit über 50 Jahren gelöscht zu bekommen.
Am Abend des 23.8.2023 erreichte uns ein Aufruf, wir mögen uns einer Demo in Santa Cruz anschliessen. Demo ??? Wir waren da und erlebten hunderte von Menschen am Hafenkai. Jubelten und winkten den landenden Löschfliegern zu. Plakate mit der Aufschrift „Gracias“ lagen auf dem Boden. Eine Dankes-Demo also um den unermüdlichen Löschfliegern zu danken. Die Löschflieger wiederum bedankten sich durch sehenswerte Flugmanöver. Mir geht der Gedanke durch den Kopf, ob ich sowas auch in DE erwarten würde ? Eher Nein. Wäre nicht möglicherweise eine Demo gegen den Fluglärm der Löschflieger wahrscheinlicher ?!
Am 25.8.2023 setzt leichter Regen ein. Dieser hält bis zum nächsten Morgen druch. Der erste Regen, den wir seit Februar erleben. Glüklicherweise kein Platzregen. Ich fürchte Platzregen würde - bei den trocknen Böden und abgebrannten Bäumen – für Muren und somit für ein neues Problem sorgen. Das Wetter konnte sich beherrschen und regnete kontinuierlich und seicht vor sich hin. Es scheint, das Wetter wolle ebenfalls eine Beitrag leisten !
Das Bild links zeigt den Niederschlag an Asche im Hafenbecken von Santa Cruz de Tenerife. Neben der Asche auf Deck bilden sich regelrechte Ascheteppiche, welche im Hafen und vor der Küste herumschwimmen.
Zwischenzeitlich wurde der Verdacht bestätigt, dass es sich wohl um Brandstiftung gehandelt haben soll. Was immer die Motivation gewesen sein mag, die Auswirkungen sind in diesem Fall gewaltig: Zwölf Gemeinden wurden evakuiert, knapp 15.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Bis zu 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz und ca. 20 Löschflugzeuge. Teneriffas größtes Brandereignis seit über 50 Jahren.
Nach knapp einem Jahr auf den Kanaren soll es nun losgehen: Die Überfahrt nach Brasilien. Dort wollen wir in Richtung Süden um Kap Hoorn zu runden. Auf der Pazifik-Seite Südamerikas geht’s dann nach Norden bis … mehr hierzu findest Du in unserer Beschreibung auf dieser Website
Sabine und ich haben daher die Köpfe zusammengesteckt und beraten, wie es weiter gehen soll. Uns macht das Leben an Bord der BELUGA sehr viel Freude. Allerdings hat Sabine nach genauer Betrachtung der Strecke zwischen Kapverden und Brasilien ein wenig Magengrummeln. Wie bereits erwähnt, wir haben sehr viel Spaß am Leben auf der BELUGA und wollen das auch so beibehalten. Magengrummeln kann schnell zu Befürchtungen und möglicherweise auch zu Angst umschlagen. Um das zu vermeiden suchten wir nach einer Lösung. Entweder nochmals ein Jahr Kanaren oder ein anderes Revier was weniger Entfernung hat als Südamerika.
Bei dieser Frage kam, wie aus der Pistole geschossen: Griechenland !
Das Schöne an unserer Art des Reisens: Wir können frei entscheiden wohin und wie lange. Der Weg ist unser Ziel ! Wir sind beide große Griechenland Fans, waren dort auch des Öfteren mit sehr viel Spaß. Meist unter Segeln aber auch mit dem Camper. Wir kennen die eine oder andere Ecke ganz gut. Na denn, diese Entscheidung fiel nicht wirklich schwer. Wir verschieben daher unsere Atlantiküberquerung nach Südamerika um mindestens ein Jahr, wahrscheinlich sogar noch ein wenig länger, denn wir diskutieren bereits über ein weiteres Jahr Türkei. Sicher ist, wir werden nächstes Jahr (2024) in Griechenland segeln. Dort sind die Ankerplätze reichlich und ruhig – zumindest bei Nacht. Die Entfernungen – gemessen an dem bislang zurückgelegten – deutlich geringer und die Marina Gebühren sind überdies auch noch deutlich günstiger als auf den Kanaren. Ganz wichtig bei dieser Entscheidung: Die Küche ist nicht schlechter als die Spanische.
Wir sind uns allerdings einig, dass wir die Südamerika Strecke nicht an den Nagel hängen wollen. Ändere niemals das Ziel !
Die Rückreise ins Mittelmeer soll zwischen Februar und April 2024 auf den Kanaren starten. Schließlich sind wir Kälte nicht mehr gewohnt und wollen nicht im „Winter“ durchs Mittelmeer :-)) Der wildeste Teil der Überfahrt ins Mittelmeer wird die Strecke von den Kanaren bis Gibraltar, da in diesem Gebiet meist NE-Winde vorherrschen und dies unser geplanter Kurs wird. Wir planen derzeit eine Variante von den Kanaren über Madeira nach Gibraltar, oder bei etwas westlicheren Winden eine Direktissima nach Gibraltar. Die Strecke wird sich auf ca. 700-800NM belaufen. Wie bereits erwähnt: Das Diktat des Wetters wird entscheiden.
Wir sind derzeit dabei uns eine ungefähre Route zwischen Gibraltar und Griechenland zu planen. Und schon sind sie wieder da, unsere schwimmenden Freunde, die Orcas ! Nachdem diese hochintelligenten Tiere von ihren Eltern gelernmt haben, wie das Spiel mit den Seglern fukltioniert, haben sie zwischenzeitlich 3 Boote versenkt ! Die Viecher sind bereits bis Valencia gesichtet worden. Auch auf Ibiza und Malle wurden im letzten Jahr Angriffe verzeichnet. Unsere Reaktion: Wir lassen uns von der VOYAGE einen Wal-PAL mitbringen. Die verscheuchen die Viecher angeblich recht zuverlässig. Hoffentlich wissen das die Orcas auch
Ihr könnt dem folgenden Link folgen und die bekannten Interaktionen sehen.
Ob über Mallorca, Malta oder beides ? Ob durch die Straße von Messina und den Kanal von Korinth ? Oder über Albanien und durch Ionische Meer ? Entlang der nordafrikanischen Küste ? Alles unbeantwortet … den ungefähren Routenplan werden wir in Anfang 2024 an dieser Stelle veröffentlichen, wenn wir das Diktat des Wetters besser beurteilen können.
Sicher sind wir uns, dass wir die Cote d'Azur und Italien möglichst kurz halten wollen. Denn erstens kennen wir fast alles bereits und zweitens ist diese Ecke nur was für Millionäre … bei den Liegeplatzkosten ! Beispielsweise will Mallorca für einen Bojen-platz auf Cabrera (Ankern ist verboten) pro Nacht 75€. Bekannte Mitsegler berichten von 3-stelligen € Beträgen pro Nacht ! Daher: Wir werden so schnell wie möglich vorbei an dieser Abzocke in Richtung Griechenland segeln.
Wer uns zwischen Kanaren und Griechenland, oder auch ab ca. Juni in griechischen Gewässern begleiten möchte: Jederzeit ! Gerne Bescheid geben. Per Mail, Whatsapp oder per Telefon, wir freuen uns schon drauf :-))
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Die letzten Tage waren geprägt von großer Hitze. Über 40°C tagsüber und deutlich über 30°C während der Nacht. Schlafen ist schwierig bei der Hitze. Sabine geistert die halbe Nacht durch die Gegend und schläft teilweise im Cockpit an „frischer“ Luft. Jedes Grad zählt !
Der Atlantik ist geprägt von hoher Welle (bis über 4mtr) und starkem Wind (über 40kn). Leider – oder zu unserem Glück – weht hier im Hafen von Santa Cruz nur ein vergleichsweise laues Lüftchen. Einige aus Gran Canaria eingelaufene Yachten berichten von extremem Seegang zwischen Gran Canaria und Tenerifa. Sie haben die 4mtr Welle ausgekostet … teilweise auch ausgekotzt ? Einige Yachten erreichen uns mit zerrissenen Segeln. Die Rettungsboote (Salvamento) haben reichlich zu tun … und das nicht wegen Migranten in Schlauchbooten ! Sondern wegen "mutiger" Skipper, die versuchten dem Atlantik zu trotzen !
Heute am Mittwoch, dem 16.8.2023 überrascht uns der Anblick auf Santa Cruz. Eine riesige Rauchwolke am gegenüberliegenden Bergkamm der Stadt Santa Cruz. Deja Vue in Vigo letzten Sommer!
Es scheint auf der Nordseite Teneriffas ein Feuer ausgebrochen zu sein. Trotzdem die hiesige Regierung gefährdete Plätze gesperrt hatte. Gesperrt wozu ? Seit einigen Tagen ziehen die Perseiden hier über die Kanaren und alle wollen diese Sternschnuppen sehen. Wegen der vielen Wolken sind natürlich der Teide oder andere geeignete Höhenlagen die allererste Wahl für gute Fotos. Da sich unter den vielen Besuchern sicherlich einige finden, die Ihre Kippen, Glasmüll oder ähnlich brandgefährdete Stoffe in der Botanik hinterlassen, haben die Kanaren sehr viele beliebte Plätze gesperrt. Möglicherweise hat sich jedoch ein Brandherd aus einer dieser Gründe auf der touristischen Nordseite Teneriffas gebildet.
So haben wir heute das fragliche Vergnügen, eine dicke Rauchwolke über uns zu haben. Nicht nur was fürs Auge, sondern auch für die Nase und das Deck. Wir sind sehr zuversichtlich nicht durch das Feuer bedroht zu werden. Zwischen dem Feuer und unserer BELUGA liegt ein großer Teil der Stadt Santa Cruz. Wir werden über den weiteren Verlauf an dieser Stelle berichten.
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Was heute morgen als Rauchwolke sichtbar wurde, hatte wohl gestern (Dienstag) Abend begonnen. Als Feuer in Candelaria. Der Ort Candelaria liegt auf der Ostseite Teneriffas am Fuße des Teide. Dort gab es nach neuesten Infos wohl gestern eine grosse – all jährliche – Fiesta. In der Nacht ist wohl dort ein Feuer ausgebrochen, welches sich bis zum Teide hochgebrannt hat. Auf dem Bergkamm kommt der Wind etwas nördlicher und drückt das ganze Feuer wieder den Hang hinunter in Richtung La Laguna, einer Vorstadt von Santa Cruz. Einige der Tagesbilder stammen aus dieser Vorstadt in welcher wir heute einkaufen waren. Die Regierung von Teneriffa hat wohl einige Ortschaften bereits evakuiert und ist derzeit dabei weitere Orte zu evakuieren.
Da die örtlichen Kräfte das Feuer nicht in den Griff bekommen wurden heute Löschflugzeuge angefordert. Die spanischen Löschflugzeuge – vor kurzem noch auf La Palma im Einsatz – sind auf dem Festland stationiert. Eines konnte bereits heute zum Einsatz kommen, die anderen fliegen aktuell noch an. Ab morgen sollen angeblich 4 Löschflugzeuge im Einsatz sein. Wegen der Welle und dem starken Wind können die Löschflugzeuge allerdings nur IM Hafen von Santa Cruz Wasser holen. Den Hafen müssen sie sich mit dem Fred Olsen und Armas teilen. Mit spanischer Gelassenheit konnten wir heute Abend den derzeit einzigen Löschflieger beobachten, wie er Runde um Runde um den Hafen drehte, da ein Kurschiff anlegen musste und quer im ohnehin engen Hafen lag. Anbei seht ihr die Nachtaufnahmen der Feuer am Ortsrand. Sieht derzeit echt bedrohlich aus … obwohl noch viele viele Kilometer von uns entfernt. Morgen früh gibt’s den nächsten Update .. aus erster Hand. Na dann .. gute Nacht, es ist zwischenzeitlich 23:00 !
Nachdem Tina und Markus uns wieder verlassen haben, der Mietwagen jedoch noch da ist, starten wir den schon seit ewiger Zeit ausstehenden Besuch des Teide. Wichtiges zum Teide in Kürze als Auszug aus Wikipedia
Der Pico del Teide (oder kurz der Teide) ist mit 3715m die höchste Erhebung auf der kanarischen Insel Teneriffa und der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Der mit 7500 m Höhe über dem Meeresboden dritthöchste Inselvulkan der Erde gehört zum Gemeindegebiet von La Orotava. Diese Bergregion ist als Nationalpark ausgewiesen. 2007 wurde das Gebiet des Nationalparks El Teide von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Jährlich besuchen Millionen Menschen den Teide. El Teide ist die hispanisierte Form des Guanchen-Begriffes Echeyde. In der Legende ist dieser Ort die Wohnung des bösen Dämons Guayota, der den Sonnengott Magec entführte und ihn dort gefangen hielt.
Unseren Besuch in eigenen Worten zusammengefasst: Sensationell ! Eine wunderschöne Vulkanlandschaft, welche die einstigen Kräfte des Vulkans noch erkennen lässt. Farbenvielfalt der besonderen Art ! Formenvielfalt, welche die Phantasie anregt um Figuren in den spektakulären Felsformationen zu erkennen. Das Ganze gepaart mit sehr ausgeklügelter Straßenführung, welche massig viele schöne Eindrücke zulässt, ohne die Landschaft des Weltnaturerbes zu zerstören. Viele Busse, Quad-Gruppen, Wanderer etc. sind auf den Straßen und Wegen zu erkennen. Sicherlich ist der Teide auch ein nennenswerter Wirtschaftsfaktor für Teneriffa. Umso erstaunlicher, dass die Erschließung dennoch umweltverträglich stattfand. Das scheinen die Makaronesier (hier: Kanarenbewohner) echt drauf zu haben ... zumindest auf Teneriffa !
Leider können wir Euch nicht alle Bilder unseres Ausflugs in diesem Blog zeigen. Es sind einfach zu viele ! In unserem Monatsrückblick, dem "Verklicker" des Monats findet ihr aber alle Bilder komplett. Lasst Euch beeindrucken !
Auf einigen Bildern sind die Inseln El Hiero, La Gomera und La Palma zu erkennen. Bei der aktuellen Wettersituation (Calima) erkennt man allerdings nur die Spitzen der Inseln. Der Rest hüllt sich in Dunst und Wolken. Eigentlich ist der Dunst mehr Sand als Wolke, sehr sehr feiner Sand. Eine interessante Szenerie, wie wir finden. Ist kaum auf einem Bild festzuhalten. Wir versuchen es dennoch :-))
Sabine hat 2 neue Freunde gefunden ! Sie kleben regelrecht an ihr. Wer sind diese Freunde ? Die Antwort liegt auf der Hand, wie ihr auf den Bildern sehen könnt. Mit all diesen tollen Eindrücken machen wir uns wieder auf den Rückweg in die Marina Amarilla Sur.
Der "Verklicker des Monats" verspricht sehr viele und sehr schöne Bilder ... ab Ende des Monats zu sehen !
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Die „neue Insel“ La Palma zu erkunden war uns wichtig. So fuhren wir zum höchsten Punkt der Insel, dem Roque de los Muchachos, um einen Überblick zu bekommen. Neben sensationellen Ur-Wäldern und abenteuerlichen Kurven sehen wir mit zunehmender Meereshöhe auch zunehmend die vulkanischen Gesteinsschichten mit ihren skurrilen Formen und bunten Farben. So mussten wir mehrfach anhalten um die Eindrücke auf Fotos zu bannen. Witzige Erscheinung im Umfeld: Wir scheinen von einem Raben begleitet zu werden. Egal wo wir waren, er war schon da. Hat das was von Hase und Igel oder gibt’s da doch mehrere Raben ? :-)) So muss er halt für ein Fotoshooting herhalten.
Wir sehen auf einigen Stopps die Kuppeln der Teleskop-Gebäude und beschliessen, diese nicht anzuschauen, weil langweilig … so kann man sich täuschen. 2 Kehren weiter stehen wir von einer Kulisse, die Starwars nicht hätte besser gestalten können. Riesige Spiegel, eine grosse Menge Teleskope und eine befahrbare Straße zum Gipfel … das müssen wir gesehen haben. Sollte sich auch auszahlen ! Ein unbedingtes MUSS für jeden La Palma Besuche: Auf ca. 2400mtr Meereshöhe befindet sich auf dem Roque de los Muchachos die weltweit größte Anlage zur Erforschung des Alls.
Dort findest du die „Instituto de Astrofísica de Canarias“ kurz IAC. Das Ganze wird dem Name des Berges entsprechend Roque-de-los-Muchachos-Observatorium genannt. Eine Anlage oberhalb der Wolken, was der ganze Sache eine völlig surreale Anmutung verleiht. Ich weiß, dass man solche Eindrücke mit Bildern nicht wirklich vermitteln kann. Ich versuche dennoch euch ein paar davon zukommen zu lassen. Sehr viel mehr Bilder hiervon findest Du in unserem Verklicker des Monats 07 … ab Anfang August.
Im Anschluss an diesen Besuch geht es weiter über die Insel. Auf der W-Seite nach Süden bis zum Vulkan, der 2022 ausbrach um dann zurück nach Santa Cruz zu fahren. Ach ja, ich hatte vergessen, dass hier über Tage die Wälder brannten und die Löscharbeiten derzeit noch andauern.
Es erscheint uns sehr beeindruckend, wie die Indianos der Insel La Palma mit all diesen Katastrophen umgehen. Frei nach dem Motto „Aufstehen, Mundschutz rein und weiter boxen“ versuche einige Menschen hier sogar noch ein Geschäft draus zu machen.
Abends dann in ein empfohlenes Fischrestaurant. Gleich hinter dem Airport, in einem kleinen Dorf befindet sich eine Kneipe, deren Parkplätze und Sitzplätze berechtigterweise voll sind. Sehr lecker Essen.
Am 24.7.2023 geht’s dann morgens um 10:00 schweren Herzens in Etappen zurück nach La Gomera und von dort aus nach San Miguel, Teneriffa um unsere Crew nach Hause zu verabschieden. Das Herz ist uns aber nicht schwer wegen Gomera, sondern eher weil wir mit La Palma eine sehr schöne Insel „zurücklassen“ müssen. Wir werden sicherlich nochmals hier her kommen. 4 Tage sind ausreichend für einen kurzen Überblick, in keinem Fall jedoch ausreichend für ein intensiveres Kennenlernen.
Die Überfahrt bis San Miguel ist uns einen separaten Blogbeitrag wert … So verbleiben wir bis zum nächsten Blog
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Nachdem in Deutschland eine Gruppe älterer Damen davon abgehalten wurden, tänzerisch eine Weltreise aufzuführen weil die Sombreros der Mexikaner eine "zu grosse ethnische Aneignung" sei. Möchte ich hier einen Beitrag zu mehr Toleranz einer Gesellschaft leisten. Auf den Kanaren leben unterschiedlichste etnische Gruppen harmonisch zusammen. Einflüsse auf Afrika, Asien aber auch Mittel- und Südamerika, sowie auf allen möglichen europäischen Ländern sind hier zu finden. Die Gemeinsamkeit: Sie leben auf Makaronesion = Kanaren. Sie leben friedlich zusammen und jeder gönnt jedem "Tierchen sein Pläsierchen"
Allein wer den Begriff "ethnische Aneignung" erfunden hat, kann nicht ganz auf der Rolle sein. Während des Karnevals auf La Palma wird der Ureinwohner, der Indianos und der frühen Siedler gedacht. Wie ... siehe diesen Film. In Zeiten, in welchem man über "Zigeunersoße" und "Jägerschnitzel" redet, jedoch den "Führer-Schein" außer acht lässt, sollen und müssen solche Beiträge wie dieser YouTube Film verbreitet werden ... für mehr Toleranz !
|
Indianos La PalmaDas tut man durch - um in deutscher Begrifflichkeit zu bleiben - "ethnische Aneignung". Das hat Tradition und wird seit Generationen so zelebriert. Toleranz hat ebenfalls Tradition und wird ebenfalls seit Generationen zelebriert. Deutschland schneide dir eine Scheibe davin ab. Abgrenzung von andern Ländern führt zu Abkapselung der Länder. Wir haben mit einem offenen, freien Europa so viel erreicht. Liebe Deutschen macht Euch das bitte nicht kaputt. |
Dieser Link wurde gefunden auf
|
Ich würde mich sehr freuen wenn Du - bei Gefallen - diese Seite mit möglichst vielen Menschen Deiner Umgebung sharen würdest. Ein bißchen Vorbild sind uns die Kanaren-Bewohner und die vielen Deutschen die hier leben schon: Freundlich und offen für alle Ausländer (ob arm oder reich)
Nachdem wir Teneriffa nun komplett von Wasser und von Land aus erlebt haben, machen wir uns mit unserem Besuch auf den Weg in den Westen der Kanaren: Nach La Palma !
Unser Besuch sind Tina und Markus. Sie kamen per Taxi vom Flieger nach San Miquel. Am übernächsten Tag gings nach La Gomara.
Einen Tag Pause, mit Ausflug ins Valle Gran Rey und am nächsten Tag die 50NM bis Santa Cruz de La Palma. Sollte bei Halbwind ein ca. 10h Ritt werden. Wetterprognose sagt Wind aus NE mit 15kn (in Böen bis 20kn) und Welle bei 1,5mtr an, was sehr genehme Segelbedingungen sind.
In der Tat geht’s morgens um 08:00 aus der Marina von La Gomera. Bis zum N-lichen Wendepunkt bei 18-25kn Wind voll auf die Nase. Dieses Phänomen nennt sich „Düse von Gomera“ und sichert uns hoffentlich auf dem Rückweg in ein paar Tagen den Endspurt. Ab dann lies der Wind langsam nach und war bis zur W-Spitze Gomeras eher nicht segelbar, weil viel zu wenig. Die letzten 40NM allerdings hatten wir Halbwind mit 15-20kn. Mit über 8kn gleitet die BELUGA durch den Atlantik in Richtung Santa Cruz de La Palma: La Isla Bonita. Um 16:00 waren wir in der Marina La Palma und konnten einchecken. Da das gesamte Schiff unter einem Salzmantel war, musste erst die BELUGA, dann die Mannschaft noch unter die Dusche.
Der Altstadtkern von Santa Cruz wurde zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt. Die Hauptdurchgangsstraße ist die Avenida Marítima, die nur auf der Landseite bebaute Uferstraße. Hier befinden sich neben neuen Gebäuden einige alte Häuser im kanarischen und kolonialen Stil mit kunstvoll verzierten Holzbalkonen. Auf der parallel verlaufenden Calle O’Daly, auch als Calle Real bezeichnet, befinden sich das Rathaus (im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Philipp II. errichtet), die Plaza de España mit der Hauptkirche El Salvador, kleine Geschäfte, Cafeterias und Restaurants.
Auf der Seeseite der Avenida Marítima erstreckt sich der seit 2017 angelegte Stadtstrand, wo wir einen spanischen „Wutbürger“ bei seinem zerstörerischen Werk begutachten :-) Spass beiseite: Der Gehweg muss neu !
Auf unserer abendlichen Erkundungstour entdecken wir ein wunderschönes Städtchen, was uns eine gelungene Mischung aus Portugal und Vigo zeigt: Alle Straßen am Hang, viele Kneipen, sehr schöne Häuser, deren Fassaden häufig gefliest sind. Balkone scheinen hier seit langer Zeit das Mittel der Wahl zu sein. Es wäre ein echter Verlust, diese Stadt nicht gesehen zu haben !
Wie überall auf den Kanaren blüht es reichlich. Auch finden wir in Santa Cruz einen schönen und grossen öffentlichen Badestrand.
Neben Skulpturen entdecken wir auch den lokalen „Baywatch Hasselhoff“. Leider war keine lokale „Pamela Andersen“ zu finden :-))
Da ich kein Historiker bin, zitiere ich lieber aus Wikipedia und versehe den Text mit netten Bildern.
Die Insel La Palma wurde ab der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. besiedelt. Dauerhafte Siedlungen und Beziehungen zum Mittelmeerraum sind aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen. Im 3. Jahrhundert n. Chr. brachen die Verbindungen zwischen der Insel La Palma und dem mittelmeerischen Kulturkreis ab.
Bis zum 14. Jahrhundert entwickelten die Benahoaritas, die Ureinwohner der Insel, auf La Palma eine eigene Kultur. 1922 wurde oberhalb der Stadt Santa Cruz de La Palma eine große Anzahl von Petroglyphen gefunden. Man geht davon aus, dass es sich bei der archäologischen Fundstelle La Erita um eine bedeutende Kultstätte der Benahoaritas handelte. Im 15. Jahrhundert wurde La Palma im Auftrag des kastilischen Königspaares Isabella und Ferdinand erobert.
Das mit den Eroberungen findet leider bis zum heutigen Tage statt. Zum grossen Glück allerdings nicht hier auf den Kanaren.
Aktuelle Wetterinfo- von den Kanaren
Es scheint, dass wir derzeit hier auf den Kanaren etwas kühler haben als der größte Teil Mitteleuropas. Das Mittelmeer stöhnt bei 40°C und mehr. Wir begnügen uns hier mit 30°C und bei Nacht mit 24°C. Sehr angenehm, zumal immer ein Wind geht. Beachte hierbei die Leinen als Glockenschwengel.
Die nächsten Tage wollen wir mit einem Mietwagen die Insel erkunden. Wird also noch mehr schöne Fotos an dieser Stelle zu sehen geben.
So verbleiben wir mit meinem „behüteten“ Hulk, der alles was notwendig ist, sicher im Griff hat … bis zu nächsten Blog
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Gestern segelten wir von San Sebastian nach San Miquel um am Freitag den lang ersehnten Besuch von Tochter und Schwiegersohn empfangen zu können. Sabine und ich freuen uns schon sehr lange auf diesen Besuch, zumal dieser bereits im August 2022 stattfinden sollte und dann auf Weihnachten 2022 verschoben wurde und dort ebenfalls nicht stattfinden konnte. Schade auch … nun scheints endlich zu klappen !
Unterwegs sahen wir Wale und Delfine und in San Miquel angekommen sehen wir zahlreiche Nachbarn auf den Felsen der Hafenmauer sitzen: Krebse ! Sie lassen sich von der Sonne verwöhnen, wie wir das auch gerne tun und bis gestern morgen auch taten.
Jede Überfahrt auf der Strecke Teneriffa-Gomera ähnelt sich; gleich wie die anderen sind sie jedoch alle nicht. Wir benötigen üblicherweise für die 35NM Überfahrt ca. 6 Stunden, was einem Schnitt von knapp 6kn entspricht. Normale Reisegeschwindigkeit mit Fahrtenyachten, so auch mit der BELUGA.
Normalerweise ist an der S-Küste Teneriffas kaum Wind, da der Teide mit seinen 3800 Metern Windschatten nach S und SW erzeugt. Ab dem SW Leuchtturm Teneriffas sind es dann noch ca. 20NM bis San Sebastian. Üblicherweise die ersten 10NM mit Dieselwind, die zweiten 10NM mit wenig Segelwind, dieser nimmt dann zunehmend Fahrt auf bis San Sebastian. Wenns dann richtig Spaß macht, sind wir in der Bucht von San Sebastian. Dort wird’s dann schlagartig Windstill, weil viele hohen Berge die Stadt San Sebastian einrahmen.
Gestern wurde unser Rückweg von San Sebastian nach Teneriffa zur windigen Bestätigung ! Auf der ersten Meile hatten wir nahezu keinen Wind, konnten aber an der Wasserfläche sehen, dass dieser noch kommt. Dann gings mit ca.15kn Wind los. Da wir die „Düse von Gomera“ bereits kennen, geben wir uns mit einem „Handtuch“ als Vorsegel zufrieden. Bedeutet: Genua=Vorsegel nur ein wenig=max. 1/4 ausrollen.
Kaum getan, gibt der Wind ordentlich Gas. In der nächsten Stunde sollten wir Rausche-fahrt mit weit über 9kn Geschwindigkeit bei 25-30kn raumem Wind machen. In Böen sahen wir auch schon mal 38kn Wind auf der Anzeige. Das sind 6Bft konstant und in Böen gute 8Bft. Das Ganze auch noch gepaart mit eine „gediegenen“ 2mtr Welle genau von der Seite. „Waschmaschine“ konnte ich des Öfteren von meiner Sabine hören.
Wir machten in dieser Stunde weit über 9NM Strecke, dann flaute der Wind auf 15-20kn ab. Ab dem Leuchtturm Teneriffa SW war der Wind weg. Die letzten Meilen also mit Maschine. Nach 4h 30min waren wir bereits am Ziel. Das kommt auf knapp 8kn Durchschnittsgeschwindigkeit. Die hatten wir zuletzt auf dem Weg nach Madeira. Dort jedoch über mehrere hundert Meilen ! Ein echtes Highlight für einen Segler !
In diesem Sinne Grüße von den krebsigen Seglern und ihrer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Seit Tagen haben wir bestes Wetter. Sonne satt und immer ein Windchen dazu. Die Temperatur erscheint uns ähnlich als in DE im aktuellen Zeitraum. Aber hier gibt’s immer eine Brise Wind, was die Sonne recht erträglich macht.
Heute hatten wir den ganze Tag über stahlblauen Himmel und fast keinen Wind. Endlich zeigt sich gegen Abend eine kleine Wolke. Die brachte wieder einen Windhauch mit sich. Von Regen sind wir in dieser Jahreszeit jedoch weit weg.
Am späten Nachmittag stellte sich bei einem Bierchen im Kaffee die Frage des Tages: „Was gibt’s heute zu essen ?“ Ergebnis: Ratlosigkeit … bis Ralph der rettende Gedanke kommt: Vor vielen Jahren hatte er auf Ko Phi Phi bei ähnlichen Temperaturen eine Portion Kässpätzle. Das wäre doch was ! Ruud von der PAULA und Sabine stimmten zu … aber nur wenn Ralph Lust auf Kochen hat. Sabine hat keine Zeit, weil sie nähen muss. Ralph nimmt die Herausforderung dankend an.
So gabs erneut Käsespätzle bei knapp 40°C Außentemperatur ! … kann man, muss man aber nicht :-)
... sie waren sehr lecker !
In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Einige Tage nachdem wir unsere Power-Wanderung hinter uns gebracht haben, suchen wir eine gemächliche Wanderung in unserer gomerischen „Mapa de Senderos“ = Wanderkarte. 1,5h Wanderung mit 3,5km Strecke durch den Lorbeerwald scheint uns ein geeignete Therapie für unseren Muskelkater. Die Wanderung (#21) führt von Chipude (einem Busstop) über Los Manantiales und den Alto de Garajonay bis zur Bushalte in Pajarito. Diese Route wird beschrieben als „Eine einfache Wanderung auf der man ein malerisches Dorf durchquert, sich am Lorbeerwald erfreuen kann und auch den Gipfel der Insel genießt“. Sie ist „GRÜN“ gekennzeichnet. Mit 1h 30min, 3,5km und 400mtr Höhenunterschied zwischen Start und Ende sollte das Ganze auch nicht allzu anstrengend werden.
So starten wir am 4.7.2023 um 10:30 beim Buslinie 1 am „Intercambiador“ von San Sebastian de la Gomera. Knapp 60 Minuten später verlassen wir den Bus im Ort Chipude. Endlich ein Halt, bei der man im Kaffee starten kann, was wir auch tun: Bei Caffe con Leche und Cortado. Danach geht los. Wir haben diesmal allerdings alle Kopfbedeckungen und ausreichend Wasser dabei, schließlich sind wir lernfähig !
Wir lernen aus dieser Wanderung erneut kennen, dass die Kilometer in DE und die aus Gomera offensichtlich ein anderes Maß haben. Nach ca. 3 Kilometer haben wir noch immer keinen einzigen Baum gesehen, der uns Schatten spenden konnte – geschweige denn einen Wald ?!? Wir prüfen unsere Strecke und vergleichen unseren Standort auf der Wanderkarte mit Google Maps. Alles im Plan: Wir sind auf exakt der richtigen Strecke. Wegen unseres „Blümchen-Pflück“-Tempos allerdings zwischenzeitlich erneut in der Mittagshitze. Zwischenzeitlich haben wir die 400 Höhenmeter bestimmt zum zweiten mal erreicht … war ja nur zwischen Start und Ende die Rede :-)
Nach ca. 3h Stunden finden wir den Lorbeerwald und die erste Routentafel sowie -kennzeichnung auf unserem Weg. Wir sind endlich im Nationalpark „Garajonay“. Wir sind richtig, allerdings lesen wir zum zigsten mal dass unser Ziel noch immer 3,5km entfernt sein soll. Auch entnehmen wir der Tafel auf unserem Weg, dass von unserem Standort zum Alto de Garajonay nochmals 3,5km fällig sind und nahezu 1000 Höhenmeter bis oben. Das wollen wir uns auf dieser „ruhigen Wanderung“ eben nicht antun. Zumal vom Gipfel zur Bushalte mindestens nochmals 4km Abstieg fällig sind … zumindest 4 „gomerische Kilometer“. Da bei dieser Strecke dann die Zeit für den letzten Bus auch eher knapp werden würde, beschliessen wir, so eben und schnell als möglich zu unserem Ziel zu laufen. Teilweise müssen wir auch die GM-2 (eine von 3 Hauptstraßen der Insel) benutzen. An Warnschildern „SENDEROS-HIKER-WANDERER“ erkennen wir, dass dies hier sehr häufig zu passieren scheint.
Nach insgesamt 4,5 Stunden und weit über 9km Wegstrecke war unser Ziel dann endlich erreicht. Eine echt „leichte 1,5h Strecke“ :-( Unser heutiger Lerneffekt: Alle Strecken auf unserer Wanderkarte werden wir in Sachen Dauer und Distanz verdoppeln. Das kommt der Wahrheit wohl am nächsten und bringt das gomerische Maß auf das deutsche.
Aufgrund unserer „Abkürzung“ sind wir frühzeitig an der Bushalte. Allerdings besteht die Bushalte in Pajarito nur aus Bushalte ! Kein Haus, kein Kiosk oder Kaffee :-( Enttäuschung ! … und wir müssen noch 2h auf den Bus warten. So teilen wir uns das Bushäuschen mit der einheimischen Wespenart, die sich unter dem Dach gerade ein Nest bauen. Alternative: Raus aus dem Bushäuschen … in die pralle Sonne … eher NEIN.
Pajarito ist eine zentrale Kreuzung in Gomeras Bergen – sonst aber nichts ! So sehen wir den gesamten Inselverkehr an uns vorbei fahren. Als ein Taxi hier vorbei will, winken wir und beschliessen die restlichen 20km bis San Sebastian mit dem Taxi zu bewältigen. Es sollte sich als Glücksgriff herausstellen: Der Fahrer hatte eine deutschsprachige Lektion über Gomera und über die spezielle Kommunikation Silba eingelegt. Er erklärte uns die vielen Felszähne links und rechts des Weges. Als Beispiel nennen die Gomeros die Berge „Gorilla“, „Kamel“ und „Sombrero“ statt ihrer offiziellen Namen. Er erklärt uns die Namensherkunft und nebenbei auch El Silbo. Eine Pfeifsprache, die auf Gomera auch in der Schule gelehrt wird und zur Kommunikation über grosse Distanzen (von Berg zu Berg) dient. Wir erhalten auf der Taxifahrt eine „Grundausbildung“ in Silba. Allerdings kann ich keine wesentlichen Unterschiede erkennen. Für mich pfeift sich „Mein Name ist Ralph“ fast gleich wie „un, dos, tres“ oder "Spaghetti Bolognese". Naja, ist halt ne eigene Sprache, die gelernt werden will.
In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Seit einigen Tagen liegen wir wieder auf Gomera. In unserer Lieblingsmarina „San Sabastian de la Gomera“. Ein wunderschöner kleiner und heimeliger Ort. Da wir uns jedoch schon mehrfach über die vielen Ankerbuchten hermachen wollten, beschliessen wir 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: 1) Sabine will unbedingt nochmals wandern und 2) Ralph will sich den Ankerplatz in Valle Gran Rey anschauen.
So setzen wir uns am Donnerstag, dem 29.6.2023 in einen der Guagaua's (Autobus) und fahren in Richtung Valle Gran Rey. Nach einer guten Stunde Busfahrt steigen wir einige Kilometer vor dem Ziel aus. Ab Arura wollen wir bis zum Ziel wandern. Laut Wanderkarte dauert diese Tour 2h30min und hat 7,5km mit 850m Höhenunterschied. Sollte also kein Problem sein … aber so kann man sich täuschen ! Die Entfernungsangabe „Valle Gran Rey => 7,5km“ durften wir auf über mehrere Kilometer Streckenabschnitt und auf vielen Wegzeigern lesen. Traumhafte Aussicht entlang einem Hochplateau auf der W-Seite Gomeras.
Knapp einen Kilometer vor dem Ziel fing der 800mtr Abstieg in der Mittagshitze auf Naturtseinpfaden an. Nahezu kein Schatten und … natürlich zu wenig Trinkwasser dabei. Gefühlt gings „um Leben oder Tod“ :-)) Ausruhen auf den Lavasteinen war nur kurz möglich, da Dir sonst der Arsch brennt, so heiß waren die Steine zwischen welchen wir uns bewegten. Nach über 3 Stunden kamen wir dann fix und fertig in Valle Gran Rey an. Einige kalte Erfrischungen und einen Snack später waren wir wieder alle fit und konnten die Manta Rochen in der Marina von Valle Gran Rey begutachten. Für alles entschädigt ! Keiner spricht mehr über Muskelkater und weiche Beine. Die Fotos können die Schönheit dieser Tour kaum wiedergeben. Ein sensationeller Tag ... und alle 22.000 Schritte dieses Tages wert !
In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Seit dem 9.6. 2023 sind wir endlich wieder zurück im „harten und entbehrungsreichen“ Leben an Bord und im Wasser. Die Tage auf der Marina waren notwendig, auch schön, aber sehr staubig. Seit wir in in der Marina Santa Cruz sind, waren wir am säubern. Erst das Deck, dann innen. Staub in allen Ecken. Aber zu guter Letzt: Alles wieder clean !
Nach 14 Tagen Santa Cruz sind wir wieder segelklar. Morgen, am 22.6. 2023 werden wir und mit der PAULA gemeinsam auf den Weg in Richtung San Miquel (Süden von Tenerffa) machen. Dort bleiben wir bis Samstag, den 24.6. liegen, dann soll der Wind auch zwischen Teneriffa und Gomera blasen. Diesen wollen wir gemeinsam mit der PAULA nutzen um nach San Sebastian (unseren Lieblingshafen auf den Kanaren) nutzen. 14 Tage Gomera ! Hurra ! Wandern, tauchen (das Wasser hat hier zwischenzeitlich knapp 30° C).
Die Bestätigung der Wassertemperatur hat Ralph gewonnen, nachdem er die BELUGA im Hafen von Santa Cruz betauchen durfte. Wegen einer Unwucht einer Opferanode auf der Antriebswelle hörten wir sanftes Klopfen bei hoher Drehzahl. Schwaben neigen zu Perfektion, daher musste die Anode wieder runter. Ralph geht tauchen um die Anode mit ihren 4 Schrauben unter Wasser zu lösen. Seine Erkenntnis war, dass der letzte Tauchgang wohl schon länger her sei. Er schnaubte wie ein Walross. Aber dennoch alles chico. Im Laufe des kurzen Tauchgangs von 15 Minuten war immerhin ein Viertel der Flasche weggeatmet. Das üben wir wohl nochmal ...
Am 11.7.2023 setzen wir dann wieder über von San Sebastian nach San Miguel. Unsere Tochter Tina will uns besuchen kommen. Von dort aus geht’s dann wieder in Richtung Westen: La Gomera oder La Palma oder vielleicht auch El Hierro. Mal sehen wo uns der Wind hintreibt. Wir freuen uns auf Besucher und versuchen Plätze anzulaufen, die man als „Urlaubs-Normalo“ so nicht finden kann !
Uns geht es aktuell sehr gut, wie man den Worten vielleicht entnehmen kann. Gerne kann das auch so bleiben. Noch immer steht der Plan: Ab Mitte September werden wir uns auf den Absprung in Richtung Brasilien machen. Zunächst mit einem Stop auf den Kapverden. Auch diese kapverdischen Inseln wollen wir uns intensiv anschauen. Möglicherweise erst nach Sal, danach nach Mindelo. Wie auch auf den Kanaren beherrscht der Wind den Kurs: von (Nord)Ost nach (Süd)West wegen der Passatwinde (NE-Winde). Die Strecke von den Kanaren auf die Kapverden beansprucht bei passenden Winden ca. 5-6 Tage. Von dort aus bis Brasilien (Recife) sind es nochmals ca. 14 Tage. Also 1/3 bis Kapverden, dann 2/3 bis Recife. Wir sehen die Strecke und deren Dauer zwischenzeitlich sehr gelassen. Hat sich Sabine vor der ersten Biskaya Querung noch Sorgen gemacht, überlegt Sie heute was es in den 14 Tagen zu Essen geben könnte. Geht doch ....
In diesem Sinne aus unserer Heimat BELUGA: Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Am 5.6.2023 kam die BELUGA aus dem Wasser. In der Varadero Anaga im Nordhafen von Santa Cruz sollte unsere BELUGA ein neues Antifouling bekommen. Unsere Hoffnung war, spätestens ab dem drauf folgenden Freitag, dem 9.6. wieder im Wasser zu sein.
So machten wir am 4.6. 2023 gegen Nachmittag an den Stegen der Varadero (zu deutsch: Werft) fest. Ein Platz, dessen Fingersteg entweder 4mtr zu kurz oder unsere BELUGA um dieses Maß zu lang war. Wir entscheiden uns, dass der Steg zu kurz ist :-)) Aufgrund des sehr ruhigen Wetters ging das für eine Nacht durchaus gut. Am nächsten Morgen dann um kurz nach 09:00 unter den Kran und an Land. Danach Unterwasserschiff per Hochdruckreiniger säubern und aufpallen. Perfekt koordinierte und kompetente Arbeit der Marineros !
Wir waren noch nie so sorgfältig unterbaut und so stabil aufgepallt worden. Das vermittelte uns Vertrauen in die Varadero, welches sich bis zum Ende bewahrheitete. Sehr empfehlenswerte Varadero. Aufgrund des regnerischen Wetters war allerdings am Dienstag nur schleifen möglich. Streichen bei Regen geht eben nicht. Der angesagte Sturm aus südlicher Richtung blieb glücklicherweise aus. Am Donnerstag nochmals „kurz“ den Rumpf polieren. Nach ca. 7 Stunden war das Ganze dann auch beendet. Ralph war ebenfalls am Ende: 7 Stunden Poliermaschine erzeugt eben Muskelkater. Total am Ende gabs dann noch eine Brotzeit und ab ins Bett.
Am Freitag ging die BELUGA dann wieder gegen 13:00 ins Wasser. Planmäßig, kompetent und verlässlich. So haben wir die Werft bislang erlebt und sollte es bleiben ! Wirklich empfehlenswert!
Wir verlassen die Marina Anaga in Richtung Marina Santa Cruz. Ein Riesenschlag von knapp 3NM. Kurze Visite in allen Ecken der BELUGA: Alles (immer noch) dicht ! Sehr gut !
So liegen wir seit Freitag Abend „mal wieder“ in der Marina Santa Cruz ! Ein bisschen Heimat macht sich breit. Unser Begleiter, die PAULA, kam ebenfalls am Freitag ins Wasser und will am Sonntag hierher verlegen. Am Samstag war D(r)eck schrubben angesagt. In der Varadero wurde uns Unterwasserschiff geschliffen, der Staub lag jedoch noch dick unterm Schiff. Per Leiter trugen wir und andere diesen an Deck. Ergebnis: Alles dreckig. Unsere Antwort darauf: Kärcher raus, grüne Seife und Wasser.
Ungeduldig kam Rüd (Skipper der PAULA), bereits per Guagua (Bus) vorbei, um uns Gesellschaft zu leisten. Zunächst „musste“ er jedoch Deck einseifen und schrubben. Das Seglerleben ist halt kein Ponyhof :-)) Am frühen Nachmittag waren wir dann fertig. Mehrere Stunden kärchern und schon strahlt die BELUGA wieder wie einst ! Wenn das mal keine Belohnung wert ist. Ein Bierchen am „Plaza de Espagna“ unter schattigen Bäumen. Wir verbringen einen sehr schönen Samstag bei über 30°C im Schatten) und einigen Eisbechern und kühlenden Getränken. Am Abend entzückte Sabine uns mit ihren heißgeliebten Käsemakronen, wobei die Makronen mangels „ist nicht zu kriegen“ durch Spaghetti ersetzt werden mussten.
Endlich wieder zurück im „harten und entbehrungsreichen“ Leben an Bord.
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Im Wonnemonat Mai waren wir in Deutschland. Danach gings für Sabine und mich wieder zurück nach Hause – auf die BELUGA. Beide sind wir ein wenig angeschlagen. Starker Husten und ein wenig Temperatur. Naja, wir scheinen Deutschland nicht mehr gewohnt zu sein.
Wir hatten die Tickets hier auf den Kanaren gebucht. Teneriffa-Süd nach Zürich und zurück. Unsere Wahl fiel auf Zürich, weil Deutschland in Sachen Streik derzeit als unberechenbar gilt. Da Zürich Stuttgart und München ungefähr gleich weit entfernt sind, ist die Wahl einfach. Neben Streiks kann man sich derzeit auf die Bahn verlassen: Dank Stuttgart21 gibt es keinen pünktlichen Zug mehr. Um mit Öffis von Stuttgart an den Bodensee zu kommen muss man zunächst vom Flughafen zum Hauptbahnhof gelangen. Dann vom Hbf bis Ulm um dann mit der Bummelbahn bis an den See zu fahren. Zumindest die Strecke zwischen Flughafen und Ulm ist derzeit sehr stark von Stuttgart21 betroffen und schied daher aus. Wir fürchten, dass die Strecke von einem der deutschen Flughäfen bis an den Bodensee länger dauern wird als die kanarische Anreise plus Flugzeit. So steigen wir in Zürich vom Flieger direkt in den Zug bis Romanshorn. Von dort geht’s dann mit dem Schiff bis Friedrichshafen. Die Schweizer Züge der SBB sind sehr empfehlenswert, da immer sauber und immer pünktlich.
Auf dem Rückweg ging unser Flieger am Mittwoch, 31.5.2023 um 06:20 ab Zürich, daher: Kurz nach Mitternacht starten wir per Auto. Sabines Bruder ist so freundlich uns persönlich dort abzuliefern. Will es sicher gehen, dass wir weg sind ? :-)) Doch so schnell geht’s auch in der Schweiz nicht: Um 04:00 müssen wir erst bei einem mit 1 Person besetzen Notschalter einen Aufkleber für das Reisegepäck besorgen … gute 30 Minuten. Danach gehen wir mangels Alternativen direkt zum Gate. Die Überraschung: Es gibt nur eine Sicherheits-Schleuse für die zahlreich abgehenden Flugzeuge an diesem Morgen: Wartezeit 60 Minuten. Aus unseren sehr üppigen 2h Vorlauf wurde daher schnell „grade noch rechtzeitig am Gate“.
Zurück auf der BELUGA finden wir alles so vor, wie wir Sie verlassen hatten. Alles Bestens. Kühlschränke haben durchgehalten, wir haben kalte Cola und kaltes Bier ! Herrlich ! Wetter wie gewohnt, Palmen satt und ein Gefühl von zu Hause. Allerdings waren wir bei sehr müde, hatte unser Tag bereits kurz nach Mitternacht begonnen. Also geht’s heute „vor den Hühnern“ ins Bett. Am nächsten Morgen – nach 10-12 Stunden Schlaf – gings uns beiden wieder gut.
Donnerstag bekommen wir bekommen Besuch von Rüd. Eine Buddy den wir ebenfalls seit Cherbourg kennen, der jedoch den Winter in Vigo verbrachte und zwischenzeitlich auf den Kanaren eintraf. Aufgrund regen Austausches und unserer Empfehlung war seine Wahl auf Radazul gefallen. Bei einem Käffchen werden die Details zu den Geschichten der letzten Monate ausgetauscht. Obwohl Rüd selbst nicht betroffen, hatte er sehr viel mit Orcas Kontakt. Diese scheinen recht aktiv zu sein. Alleine im Mai hatten die Tiere bereits mit 50 Schiffen Berührung. Ein neuer und meiner Ansicht nach zweifelhafter Rekord.
Eine Yacht der ALBORAN Charter (die seit Monate neben uns in Radazul lag) wurde auf ihrem Weg nach Mallorca Ende April durch eine Orca Attacke versenkt. Zwischenzeitlich hörten wir, dass die Yacht geborgen werden musste, da sie in einer Hafen-Zufahrt noch Ihren Mast aus dem Wasser streckte. Kosten: knapp 50 T€. Da bleibt abzuwarten, bis der Erste mit radikaleren Mitteln den Orcas auf den Pelz rückt. Ich höre in diversen Gesprächen immer häufiger das Wort „Sprengstoff“. Hoffentlich nicht ! Aber für ganz unwahrscheinlich halte ich das aber auch nicht, dass ein Yacht aus einer Sicht „der Sache ein Ende macht“. Je länger die spanischen und portugiesischen Wissenschaftler benötigen um eine verträgliche Lösung herbeizuführen, um so wahrscheinlicher scheint meine Befürchtung.
Die Pläne der nächsten Tage: Am Sonntag (5.6.2023) geht in die Werft (Varadero Anaga). Diese liegt am Nordende von Santa Cruz. Eine ca. 2 stündige Fahrt bei Flaute und flachem Wasser. Diesmal kommt kein „April, April“ zum Wertbesuch. Diesmal findet es statt !
Sabine, Rüd und ich wollen die grosse Überfahrt gemeinsam machen. Ist die BELUGA dann am Ziel fest, geht’s zum lecker Abendessen beim Inder. Wir müssen doch Rüd die guten Spots in Santa Cruz weiter geben … von Schiff zu Schiff.
Am Montag, dem 5.6. geht die BELUGA an Land und bekommt einen neuen Unterwasseranstrich. Wir rechnen hierfür eine Zeit von 3-4 Tagen ein. Muss der Anstrich gründlich und in 2 Schichten erfolgen. Trocknungszeiten inbegriffen, sind 3-4 Tage gerne realistisch. Wir wollen wenn irgend geht am Freitag, dem 9.6. wieder im Wasser sein. Rüd macht die gleichen Arbeiten hier in Radazul während des gleichen Zeitraums.
Danach geht’s ein paar Tage nach Santa Cruz in die Marina. Beim nächsten passenden Wetterfenster wollen wir dann La Palma übersetzen. Rüd, mit seiner PAULA und wir mit der BELUGA. Zwischenzeitlich sind wir auf der BELUGA zu Hause und am Bodensee bei der Familie zu Besuch. So war der Plan und so sollte es sein !
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Für ca 4 Wochen waren wir in Deutschland. Sehr schön, sich wieder im Kreise der Familie zu befinden. Weniger schön scheint das Wetter. Nass und Kalt ist es in der ersten Hälfte der Tage in Deutschland. Trotz des Abstandes bleiben wir in engem Kontakt mit unseren Buddies an Bord ihrer Jachten. Einige segeln nach Süden, andere kommen aus dem Norden in Richtung Kanaren, weitere segeln ostwärts ins Mittelmeer. Die Reiseziele sind sehr unterschiedlich. Ebenso deren Bericht zum jeweiligen Wetter. Im N-lichen Mittelmeer, an der Südküste Spaniens scheint ordentlich Hitze vorzuherrschen, Auf den Kanaren bleibt das Wetter schön, trocken und mit deutlichem NE-Wind.
Die VOYAGE, unser langer Begleiter seit Cherbourg, ist derzeit auf dem Wege nach Holland um dort einige Werftarbeiten ausführen zu lassen. Bereits in Santa Cruz hatten wir gemeinsam beratschlagt, welcher Weg wohl der Beste wäre. Da die VOYAGE als leistungsstarkes Motorboot keine grösseren Höhenbeschränkungen hat, war der bevozugte Plan war, über die Flüsse Rhone und Rhein nach Holland zu fahren. Auf den Flüssen ist die Welle moderat bis weg und die Wetterbedingungen sind eher gemässigter als auf dem Atlantik. Vorallem die möglichen hohen Atlantikwellen der Biskaya und im englischen Kanal spielen keine Rolle. Die vorherrschenden Winde an der portigiesischen Küste sind in dieser Jahreszeit eher N-lich … und manchmal auch ordentlich stark. Daher scheint die Flussfahrt die bevorzugte Reiseroute zu werden. Nachdem die VOYAGE von Teneriffa über Madeira in den Süden der iberischen Halbinsel. Dort musste die VOYAGE erfahren, dass eine Flussfahrt wegen des Wassermangels in Frankreich unmöglich scheint. Die Rhone hat an ihren flachen Stellen nicht mal mehr einen Meter Wassertiefe … und das im Frühjahr, wo Regen und Wassermenge eigentlich ausreichend sein sollten.
Die Rhone entsteht in der Schweiz. Die frühen Regenfälle des Jahres tauen den Schnee des Winters ab und führen das Tauwasser in die vielen Zuflüsse der Rhone. Diese vereinigen sich zu einem Fluss namens Rhone und führen grosse Wassermengen im Flussbett der Rhone. Analog tauen die Niederschläge die Schneemengen der Alpen auf dem N-lichen Teil der Alpen und führen grosse Wassermengen in den Bodensee. Aufgrund der riesigen Einzugsfläche ensteht eine enorme Wassermenge und lässt die Pegel des Bodensees und der Flüsse steigen. Die Pegel erreichen im Hochsommer ihren höchsten Wasserstand. Wird die Luft im Sommer jedoch ohne Niederschläge erwärmt, so verdunstet viel Wasser der Schneeschmelze, bevor es die Flüsse und Seen erreicht.
Während eines warmen Sommers schmilzt die Sonne ebenfalls die Gletscher der Alpen ab und führt – wenn auch weniger – Wasser nach. In einem kalten Winter werden die Gletscher wieder wachsen um danach im nächsten Sommer wieder für Wasser in Flüssen und Seen zu sorgen. Dies gilt sowohl für den Rhein als auch für die Rhone.
Nun hatten wir die trockensten Sommer der letzten Jahrhunderte in den letzten paar Jahren. Wenig Niederschlag und viel Hitze. Im August des Jahres 2022 mussten die Segler im Bodensee bereits im August die Saison beenden – wegen Wassermangel: Die Häfen fielen trocken. Sicherlich kennst Du auch die Bilder des trocken gefallenen Niederrheins, bei dem die Ufer als Badestrand ohne Wasser zu sehen waren. Offensichtlich war eine Erholung dieser Niederschlagsverhältnisse in den letzten paar Jahren nicht ausreichend möglich.
So sehen sich die Franzosen derzeit gezwungen, auf den herrschenden Wassermangel zu reagieren. In Teilen Frankreichs ist in diesem Jahr der Verkauf und der Betrieb von Pools nicht erlaubt. Auch werden derzeit die Konsequenzen für die Atomkraftwerke entlang der Rhone diskutiert, haben diese möglichweise nicht mehr ausreichend Kühlwasser zur Verfügung bzw. wärmt das Kühlwasser – wenn vorhanden – den Fluss sehr viel stärker auf.
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
In unserem letzten Blog war zu lesen, dass wir aufgrund eines Werftaufenthaltes nicht bzw. schlecht erreichbar wären. Das war schlicht gelogen !
Wir verließen unsere BELUGA am 25ten April per Flieger in Richtung Deutschland. Warum ?
Unsere Tochter feierte am 29ten April ihren 40ten Geburtstag. Dort wollten wir als Überraschungsgäste erscheinen. Daher waren wir gezwungen ein Ablenkungsmanöver zu inszenieren … und das war der Werftaufenthalt. Dieser findet tatsächlich ab 5ten Juni statt. Dort werden wir unseren Unterwasseranstrich erneuern und die BELUGA für die Überfahrt nach Brasilien vorbereiten.
Die Überraschung ist übrigens sehr gelungen ! Meckenbeuren, unser Heimatort, ist ein kleines gallisches Dorf. Da kennt jeder jeden. Daher mussten wir uns für den Zeitraum vom 25ten bis zum 29ten „verstecken“. Dafür haben wir unsere Verwandtschaft bemüht. Hat auch sehr gut geklappt. Am 28ten haben wir dann Essen für die Geburtstagsfeier beschafft und sind gegen 22Uhr in unserer FeWo direkt neben der Tochter eingezogen. Am nächsten Morgen hat ihr Mann sie dann auf eine Motorrad-Tour entführt, die erst am Abend gegen 18:00 endete. Bei ihrer Rückkehr waren dann ca. 30 Freunde im Garten und warteten mit laufendem Grill, einer Geburtstagstorte, Grillgut und Paella auf die beiden. Ein riesiges Hallo … und eine sehr gelungene Feier, die gegen Mitternacht ihr Ende fand.
Die Enkel hatten uns am Morgen (nachdem die Motorradfahrer weg waren) entdeckt: Wir saßen vor dem Haus ! Sie waren aus dem Häuschen und haben sich ebenfalls sehr gefreut uns wiederzusehen. Wahrscheinlich wird das ein letztes persönliches Wiedersehen in Meckenbeuren für eine lange Zeit. Wird doch der Abstand ab Herbst deutlich größer und somit wird auch ein Wiedersehen deutlich aufwändiger.
Obwohl es zwischenzeitlich deutlich in den Mai geht, empfinden wir Deutschland als sehr kalt. Auf Teneriffa hatten wir zwischen 25°C und mehr als 30°C. In Deutschland höchstens die Hälfte. Bibber, bibber kalt !
Wir werden bis Ende Mai in Deutschland bleiben und die im März in Santa Cruz gestohlenen Dokumente erneuern. Das dauert halt … haben wir es doch mit den deutschen Behörden zu tun. Auf unserer Gemeinde in Meckenbeuren gings recht flott. Den Führerschein müssen wir auf dem Landratsamt beantragen. „Wir sind digital“ Schallt es uns auf deren Website entgegen. Darüber freuen wir uns. Umsetzung: Wir müssen ein PDF Formular herunterladen, ausdrucken und ausfüllen. Das dürfen wir dann bei einem (separat zu beantragenden) Termin mitbringen und abgeben. Die Terminreservierung muss ebenfalls ausgedruckt mitgebracht werden ! So steht es auf der Terminvereinbarung. Bei uns entsteht der Eindruck, dass für einige deutsche Ämter ein Faxgerät immer noch als „heißer Shit aus der Zukunft“ gehandelt wird. Immerhin der berittene Bote scheint arbeitslos. Gut gemacht Deutschland, die Digitalisierung ist deutlich erkennbar. Auf diese Art werden wir unsere führende Rolle bei der Digitalisierung sicherlich „behaupten“. Vielleicht kann in diesen Bereichen „künstliche“ Intelligenz der „natürlichen“ hier ein wenig auf die Sprünge helfen.
In Frankreich, Portugal und Spanien durften wir erleben wie Digitalisierung auch umgesetzt werden kann: Alles per Web-Formular oder per Scann z.B. eines QR-Codes oder des Personalausweises. Antwort und Ergebnis gibt’s dann per Mail. Einen Mitarbeiter eines Amtes mussten wir nie persönlich besuchen.
So werden wir den Mai weiterhin im Kreise der Familie und Freunden geniessen, bevor wir wieder auf die wärmeren Gefilde fliegen. Endlich wieder schwäbische Küche: Wurstsalat, Spätzle mit Soße und Seelen. Für unserer norddeutschen Freunde: Seelen sind ein Hefegebäck mit der Form eines Baguettes und dem Geschmack guten deutschen Brotes. Mit Salz und Kümmel bestreut. Lecker !
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Nun ist es soweit. Ab Dienstag wird die BELUGA abheben. Wir haben zwischenzeitlich unsere Werft Termine erhalten. Das Unterwasserschiff wird neu gemacht. Neue Farbe und neue Zinkanoden. Alles Vorbereitungen für unsere Atlantik-Passage. Angeblich seien Werftarbeiten in Brasilien sehr teuer, daher machen wir das noch alles auf den Kanaren.
An alle Bekannten, Verwandten und Freunde:
Von Dienstag, dem 25ten April an sind wir bis Samstag, den 29ten April sehr schwer zu erreichen. Wir werden mal im, mal unter und auch mal über der BELUGA sein. Mal im Wasser, in der Luft, am Kran und mal an Land. Mal mit Schleifstaub und mal mit Farbe beschmiert. Daher bitte diese Tage um Entschuldigung wenn wir a) weder telefonieren und b) kene Anrufe entgegen nehmen wollen.
Wir sind uns sicher, dass die BELUGA beim kommenden Krantermin deutlich besser aussieht als beim letzten in Cherbourg.
By the way:
Nachdem wir nochmals eine Störmeldung bei YANMAR eröffnen mussten stellen wir eine gewisse Konstanz in deren Verhalten fest:
1) Keine Rückmeldung über Wochen auf die Störmeldung. Ich musste mich per Mail an unseren äusserst kompetenten YANMAR Servicemitarbeiter wenden.
2) Dieser teilte uns dann mit, dass er die ganze Sache (noch in der Garantiezeit) an die deutsche YANMAR übergeben hätte. Teilte im folgenden Satz dann mit, dass die sich aber für ein Schiff auf den Kanaren nicht interessieren Ich möge mich an meinen lokalen YANMAR Händler (Yachtwerft Glückstadt=YWG) wenden. Was ich dann tat.
3) Die Yachwert in Glückstadt teilte mir dann in freundlichen Worten mit, dass ihnen die Sache am A... vorbei geht. Obwohl der Fehler (P0094) bereits vor der Abfahrt in Glückstdt auftrat und die YWG diesen noch immer nicht behoben hat. Die Mail der YWG war in hohem Grad rechtfertigend und in keiner Silbe lösungsorientiert. Betroffene Hunde bellen ! Scheinen in Sachen Kundenservice aufeinander abgestimmt und gut zusammen zu passen, die Yachtwerft und der Hersteller YANMAR :-(
Auch wenns langsam langweilig wird: Ein dreifach kräftiges #NEYA => Never Ever Yanmar Again - unser Motto der letzten Monate !
Ihr würdet uns und wahrscheinlich auch allen Betroffenen einen grossen Gefallen tun, wenn ihr unsere Geschichte über das Verständnis seitens YANMAR zum Kundenservice (oder sollte man das lieber "Kunden-Verarsche" nennen) weitergebt. Wir haben das bereits getan. In vielen Marinas werden wir bereita begrüsstnmit den Worten "Ach ihr seit die armen Menschen mit dem YANMAR Antrieb". Informationen - besonder schlechte - scheinen sich bei Seglern sehr schnell rumzusprechen. Jedenfalls schneller alsnwir segeln können.
Sucht einfach unter BELUGA YANMAR bei Google und ihr werdet sehen was passiert, wenn einer eine Reise tut!
Ab nächster Woche ist wieder alles beim Alten ..oder bei der Alten ?
Wir melden uns ab Montag mit Bildern unsere aktionen in diesem BLog wieder.
Bleibt uns gewogen
Sabine & Ralph
Nun sind wir seit einigen Monaten auf den kanarischen Inseln. Von einer Insel zur nächsten segelnd und dieselnd. Mal so, mal anders. Bei jedem dieser Stopps lernten wir einige nette Segler kennen. Einige von ihnen sehen ihren weiteren Weg in Richtung Norden, andere in den Süden und wieder andere wollen gar nicht weg von den Kanaren. Letztere können wir gut verstehen. Ein echt traumhaftes Umfeld: Im Winter warm, im Sommer noch wärmer. Im Winter wenig Wind im Sommer heftig … und fast immer aus NE.
So haben wir uns mit sehr vielen Seglern angefreundet, gemeinsame Abende verbracht und so manches Bierchen getrunken. Mal an Bord der BELUGA, mal an Bord der Anderen. Wir haben Geschichten erzählt übers Segeln, bei denen wäre selbst Käptn Blaubär blass geworden und dabei viel gelacht. Aber eines scheint sich immer zu wiederholen: Der Abschied von netten Leuten. Mit der Zeit fällt dieser nicht mehr ganz so schwer. Meine Sabine hatte damit anfänglich mit Blues zu kämpfen. Das scheint sich jedoch so langsam gelegt zu haben. Warum ? Gewohnheit ? NEIN, es wird immer deutlicher, wie klein die Welt der Segler ist. Wir tauschen Telefonnummern und MMSI (eine Art Autonummer für Schiffe) aus und können dann über Marinetraffic oder Vesselfinder schauen wo sich die anderen Schiffe befinden. So trifft sich eine Gruppe von Schiffen immer wieder. Da wäre Blues fehl am Platze ! Auch treffen wir uns in anderer Besetzung: Mal hat der eine noch ein anderes (für uns neues) Schiff im Schlepptau, mal ist auch nur die TO Flagge ein Grund sich kennen zu lernen … der Kreis wird langsam immer größer
Zur Zeit sind die ersten Wandervögel am Verabschieden. Einige unserer Buddies mache sich langsam auf den Weg auf die Kap Verden. Eine ca. 5-6 tägige Segeltour mehr oder weniger direkt nach Süden. James Cook soll angeblich mal als Segelanweisung gesagt haben: Um Amerika zu finden segle von den Kanaren so lange nach Süden, bis die Butter schmilzt. Dann biege rechts ab.
Unter anderem mit der „Boaty Mc Boatface“, einer 47Fuß Aluyacht holländischer Bauart, hatte wir nun schon mehrfach Seite an Seite gelegen. Zumindest in der gleichen Marina. Zu Anfang ohne Verabredung, später dann mit Absprache. Rolf und Wolf von der „Boaty Mc Boatface“ - unsere BOATY's - sind zwei erfahrene Segler, deren Weg über Brasilien und Argentinien nach Patagonien führt. Genauso wie unsere CIRCAMERICA Tour uns auch führen wird. Beide Boote, die „Boaty Mc Boatface“ und die BELUGA, erwarten sich dann „irgendwo auf dem Wasser“. Das mag ein Ankerplatz, eine Marina oder unterwegs sein. Wir werden es erleben. Heute haben, am Oster-Samstag wir uns aber erst mal in Radazul getroffen. Morgen früh will die „Boaty Mc Boatface“ dann starten. Geplant gegen 08:00. Wenn deren 08:00 nicht mal unsere 08:00 wird :-)) Die BELUGA startet immer um 08:00. Meist ist unser 08:00 auf der Uhr dann zwischen 11:00 und 13:00. Spanische Zeit eben.
Zwischenzeitlich scheint sich die BELUGA Küche ein „Image“ erarbeitet zu haben. Die Franzosen neben uns hatte uns auf ein Hähnchen eingeladen. Danach haben wir uns mit Paella revanchiert. Die VOYAGE konterte darauf mit Tapas und als wir unseren Abschied am Gründonnerstag in Santa Cruz feierten gabs BBQ sowie Spätzle mit Soße (im Schwabenland auch als SmS=SMS bekannt).
Nachdem wir am Karfreitag noch immer satt waren gabs an dem Tag für jeden eine Portion „gar nix“. Als die BOATY's heute in Radazul ankamen beschlossen wir sofort ein Begrüßungsessen beim Italiener in der Marina. Der Italiener in Radazul ist legendär, gut und sehr freundlich. Schade dass die BOATY's morgen bereits fahren wollen. Sonst hätte es vielleicht noch zu einem Abschiedsessen am nächsten Abend an Bord gereicht.
Sabine und ich wünschen den BOATY's allzeit gute Fahrt und immer die berühmte Handbreit Wasser unter Kiel … oder wars ne Handbreit Bier in der Bilge ?
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Die letzten Tage verbrachten wir in der Marina Teneriffa, einem kleinen Hafen in einer Vorstadt von Santa Cruz. Das Umfeld gleicht eher einem Gewerbegebiet: Viel Fischerei, viele Motor- und Edelstahl Betriebe und viele Werften dort. Letzteres war auch der Grund unseres Besuches. Wir suchen eine Möglichkeit die BELUGA auszukranen um einen neuen Unterwasseranstrich=Antifouling zu bekommen. Da es mittels Mail nicht so richtig klappen wollte, beschlossen wir vor einigen Tagen dies persönlich zu besprechen. Wir segelten von Werft=Varadero zu Varadero. So konnten wir uns auch einen Eindruck der jeweiligen Möglichkeiten der Varaderos machen … und über Preise und Termine reden.
Nach vielen Besuchen von Häfen und Varaderos beschlossen wir, das Antifouling in der Varadero Anaga machen zu lassen. Diese Varadero befindet sich im Hafenbecken der Marina Teneriffa Dies Marina war uns jedoch zu schaukelig um länger zu bleiben. Deshalb nach getaner Arbeit: Verlegen in die Marina Santa Cruz.
Die letzten 2 Wochen hatten wir ordentlich Wind und Welle aus Norden. In Spitzen weit über 40k Wind und deutlich mehr als 2mtr Welle. Eine ordentliche Schaukelei auf unseren recht kurzen Wegen von Radazul in die Marina Teneriffa Normalerweise liegen die 7NM in ca. einer Stunde hinter uns. Für uns dauerte es diesmal fast 2 Stunden. Teilweise nur 3kn Fahrt bei über 20kn Gegenwind. Naja, die BELUGA bahnt sich wie bislang wacker, solide und zuverlässig ihren Weg durch die Wellen. Beim Zurück bis Marina Santa Cruz hatten wir die Schaukelei von achtern. Hat auch seinen Reiz. Da haben wir mit Wind von achtern die 4NM in ca. einer halben Stunde hinter uns gebracht. Ist eben alles relativ :-))
Zwischenzeitlich ist der Wind seit gestern weg. Die Folge: Hitze macht sich breit. Gestern mit 28°C und heute wahrscheinlich ein wenig mehr. Das Wasser ist spiegelglatt … wie ihr auf den Fotos sehen könnt.
Heute morgen flog ein Löschflugzeug über das Hafengelände von Santa Cruz. Im „Super-Tiefflug“. Sabine und ich hatten den Eindruck, dass der Flieger demnächst eine Straßenlaterne rammt.
Wir bleiben hier noch wenige Tage liegen und verlagern dann in einen unserer Wohlfühl-Marinas: Nach Radazul. Sehr geschützt, ruhig und mit netten Restaurationen versehen. Dort wollen wir dann verbleiben, bis unser Antifouling Termin dran ist … oder wir Langeweile haben ??
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Nach 4 wunderschönen Wochen auf La Gomera hangeln wir uns wieder nach Norden von Teneriffa. Sozusagen Teneriffas „Nordpol“. Wir haben viele Werften (spanisch: Varadero) angemalt um Angebote für unser neues Antifouling einzuholen. Im Süden, im Osten und im Norden. Im Westen Teneriffas gibt’s keine Marinas oder Varadero Da aufgrund der Anfragen sehr viele Rückfragen kamen, haben wir beschlossen wir jeweiligen Marinas direkt anzufahren. Somit können wir uns auch die Umstände vor Ort genauer anschauen.
Wegen des Wetters mit starkem NE Wind und unserer Fahrtrichtung NE beschlossen wir von Gomera in einem Zug bis Radazul durchzufahren. Angesagt waren bis 2mtr Welle und Wind exakt aus der Richtung in welche wir wollen. Wie immer: Wind kommt immer aus der falschen Richtung oder in falscher Stärke – oder beides. So sind wir im 12.3. in San Sebastian auf La Gomera morgens bereits um 08:00 gestartet. Anfänglich wenig später dann stärkerer Wind … zur Überraschung auch noch aus der richtigen Richtung. Hurra ! Segel hoch und S-Spitze Teneriffas anlegen. Die ersten 10 NM (nautische Meilen oder auch Seemeilen) der insgesamt 60NM gings auch ganz flott dahin. Dann eine kurze Flaute um danach den Wind in moderater Stärke aus E auf die Nase zu bekommen. Wie vorhergesagt. Ab der S-Spitze Teneriffas geht’s dann nach Norden. Die letzten 30NM. Unsere Hoffnung: Wenn der E-Wind bleibt, könnten wir vielleicht auch ein wenig Segeln. Aber wie bereits bemerkt … aus der falschen Richtung …. oder beides ! Schönen Gruß an Herrn Murphy. Da wir aber noch frühzeitig genug dran waren hielt sich die Schaukelei durchaus in Grenzen. Gegen 17:30 waren wir dann wie geplant in Radazul fest am Steg. Ein paar Stunden später gings dann los: Wind mit Böen bis 40kn aus NE. Wie angesagt. Glücklicherweise sitzen wir zu diesem Zeitpunkt bereits beim Italiener in Radazul und geniessen unser Abendessen.
Am 16.3. geht’s dann gegen 10:00 weiter nach Santa Cruz. Diesmal nicht in die Stadtmarina, sondern in die Marina Teneriffe. Am nördlichen Ende der Hafenanlage. Sind ja nur 7NM, also ein wenig mehr als eine Stunde – theoretisch. Tatsächlich benötigen wir aber ca. 1,5 Stunden. Obwohl das Wetter gerade ein wenig Pause machte, steht noch ordentlich Welle gegen an. Teils über 2mtr Höhe und Wind mit ca. 15-20kn gegen an Nach einigen „Kollisionen“ mit höheren Wellen bremste die BELUGA auf unter 4kn runter. Vorschiff teilweise kurzzeitig unter Wasser. Um 11:30 lagen wir dann wieder fest in der Marina Teneriffe.
Ein sehr freundlicher Empfang ! Super freundliche Marineros halfen uns beim festmachen, wie auf allen Kanareninseln üblich. Sie versetzten sogar eine Klampe, damit wir einen besseren Haltewinkel mit unserem Leinen haben. Whow ! Auch im Hafenbüro erwartet uns ein super freundlicher Empfang. Echte nette Menschen hier ! Nach unserem Eincheck machen wir Siesta. Ein paar Stunden auf dem Schiff lies uns feststellen, dass hier ganz ordentlich Bewegung im Hafen ist. Die BELUGA rockt teilweise kräftig ein. Nun verstehen wir auch die versetzte Klampe … scheint hier wohl notwendig. Jedoch besser so, als auf Madeira, wo die BELUGA beeinruckenderweise dabei war den Steg zu zerlegen :-((
Danach auf in die Varadero ... Angebot anfragen und einholen. Ebenfalls sehr freundlich und scheinbar auch kompetent. Die wussten sofort was benötigt wird und konnten uns auch sofort zusagen, dass sie unseren bestehendes Antifouling „Seajet 033“ beschaffen könnten. So geht ein paar Stunden später eine Mail an die Varadero mit Bildern und Beschreibung der notwendigen Aufgaben.
Am Freitag machen wir eine kleine Weltreise. Mit dem Bus zum ZOB (hier: Intercambiador). Dann mit einem nächsten Bus in den Süden Teneriffas. Dort feiern wir mit unserem Begleiter Jochem seinen Geburtstag. Unsere Wahrnehmung: Zum Glück sind wir von La Gomera aus direkt bis Radazul durchgefahren. Hier pfeift es derart, dass wir beim Gehen gebremst werden. Der Atlantik sieht auch nicht unbedingt so aus, als möchte man hier nach Norden müssen. Nur Wellenkämme und Windböen weit über 30kn … aus NE. Wir finden, dass Busfahren hier die bessere Möglichkeit einer Fortbewegung ist.
Nach einer netten Geburtstagsfeier in San Miguel verbringen wir noch 3 Tage hier in der Marina Teneriffe um dann nach Santa Cruz zu verlegen. Santa Cruz könnten wir fast mit dem Ruderboot erreichen :-)) aber wir bringen unsere BELUGA nicht ins Ruderboot. So fahren wir halt andersrum die 30 Minuten … wenn überhaupt … bis zur Marina Santa Cruz. Von dort aus berichten wir erneut ….
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
In unserem Fall war es ein Kunststoffblock im Masttop. Dieser Doppelblock lenkt die Flagleine und die Passarella Leine vom Masttop zum Heck um. Die Flagleine ging wie ne eins. Dort weht seit Wochen "Königreich Würrtemberg". Seit es allerdings ein wenig wärmer wurde machte sich der Kunstoffblock breit. Im wahrsten Sinn des Wortes … so breit, dass die Leine neben der Blockrolle platz fand. Das hatte dann eine sehr beklemmende Wirkung auf die Leine. Kurzum: Es ging nichts mehr vor oder zurück.
Erstmal nicht wirklich schlimm, da auf den Kanaren nahezu überall Fingerstege üblich sind. Der Finger geht dann vom Steg dem Rumpf entlang und eignet sich zum Ein- und Aussteigen. Dennoch sind manche Marinas nur übers Heck zu verlassen. Da wird dann die Passarella nötig. Wenn diese aber wegen beklemmter Leine nicht einstellbar ist, kann es kompliziert werden.
Um dieses Problem zu lösen hat unser Muskelpaket Sabine ihren Ralph kurzerhand in den Mast gezogen. Dort konnte der Kunstoffblock gegen eine formstabileren und UV beständigeren Block ersetzt werden.
Sabine machte sich im Vorfeld viele Sorgen, was denn zu tun wäre, dass Ralph nicht abstürzt. Berechtigtes Interesse beider Seiten :-)) Ich, Ralph, hab aus dem Bergsport ein Klettergeschirr. Das hab ich mir angelegt. Es verleiht sehr guten Halt, ist nicht so unkommod wie der weit abstehende Holzboden des globigen Bootsmannstuhles und somit sehr angenehm zu tragen. Nach zögerlichem Hinauszögern war am Donnerstag der Tag der Tage. Klettergeschirr angelegt und hoch geliftet.
Schnell stellt Ralph fest, zu diesem Zeitpunkt erst einen Meter über dem Boden, dass bei der gewählten Befestigung die Plauze ordentlich im Weg ist. Die Lösung: Abnehmen oder anders befestigen ! Ralph entschied sich – mit strengem Blick auf die Uhr – für die andere Befestigung. Eher unerwartete Entscheidung ?!
Neuer Versuch mit den geänderten Befestigungspunkten. Plauze nicht mehr im Weg. Also nicht wie hoch hinaus … ca. 25mtr. Kaum oben angekommen entdeckt Ralph, dass das gewählte Spinakkerfall am Masttop vertüdelt ist. Also wieder runter ….
Neuer Versuch mit dem anderen Spinakkerfall. Erneut 25 mtr hoch hinaus auf die Palme ... pardon: Mast. Dort oben konnte ich dann das vertüdelte Spinakkerfall wieder richtig einfädeln. Im Anschluss dann den beklemmten Block austauschen. Die eingeklemmte Leine ist nicht mehr herauszukriegen. Ganz sicher nicht in 25mtr Höhe mit ergonomisch sehr ungünstiger Arbeitshaltung :-)) Daher holt Ralph den Universal-Knotenlöser (Messer) aus seiner Arbeitstasche und freute sich wenige Sekunden später über das gelöste Problem.
Neuen Block installieren. Neue Leine einziehen: Einmal für die Flagleine und einmal für die Passarella. Verschraubungen sichern und nochmals alles überprüfen. Danach ging es ein letzte mal bergab. Langsam aber sicher. Meine Sabine ist halt ne echt sichere Bank ... ich bin mir spätestens jetzt ziemlich sicher, dass ich die Auszahlung meiner Lebensversicherung noch erleben könnte …
Wir haben nun die letzten Wochen auf Gomera konsequent die 1000 Kleinigkeiten geprüft, ausgebessert und gewartet. Auch einige Verbesserungen konnten wir installieren. Vor allem im Innenbereich. Anti-Klapper Sicherungen, Halterungen und vieles mehr … aber auch auf Deck konnten wir vieles verbessern, streichen und warten.
Die Frage hat die auf Gomera liegende „Never Ready“ mit ihrem Schiffsnamen beantwortet. „Reparieren an den schönsten Plätzen der Welt“ lautet der Titel eines Buches von Blauwasserseglern und trifft den Nagel ebenfalls auf den Kopf.
Salzwasser, Winde und UV Licht setzt dem Material enorm zu. Auch meine wir festzustellen, dass die Hersteller mariner Waren zu einem nicht unerheblichen Teil aus Bastlern besteht. Meine mentale Rache sagt: Die sollten alle mit ihrem Sch... mindest- 2 Jahre arbeiten müssen. Zumindest bin ich mir sicher, das eine oder andere Produkt würde sehr viel anders aussehen.
Wenn man in der Lage ist, diese teilweise dilettantisch zusammengestöpselten Teilchen nicht allzu verbissen zu betrachten, dann kann man der Bastelei auch was abgewinnen. sicherheitsrelevante Aufgaben werden selbstverständlich sofort erledigt. Ob allerdings die Türzarge der Koje ihren 3ten Anstrich heute oder morgen oder erst nächsten Monat erhält … so what !
Um Euch zu verdeutlichen, wie entbehrungsreich und karg das Seglerleben auf Gomara ist: Wir haben seit 4 Wochen konstant über 20°C … bei Nacht und zwischen 25°C und 30°C bei Tag. Da wird jede Arbeit schweißtreibend … umso mehr in 25mtr Höhe :-))
Solch schweißtreibende Arbeitstage schließen wir regelmäßig mit sehr leckerem (Reste-) Essen ab. Unsere Küche umfasst zwischenzeitlich neben diversen spanischen Köstlichkeiten auch Humus und Tahini (Sesampaste). Lamm, Schaf und Ziege sind hier sehr beliebt. Aber auch Iberico Schweine und Rinder sind nicht zu verachten. Häufig bekochen sich wie umliegenden Schiffe auch gegenseitig. Die meisten kochen hier mit
Rotwein. Manchmal kommt auch welcher ins Essen …. wie ihr seht ein echt entbehrungsreiches Leben :-))
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Nein, das ist kein Schreibfehler ! Zu „gehen wir“ sagt der Schwabe „gomer“ und davon ist hier reichlich Gelegenheit. La Gomera ist ein echtes Wander-El-Dorado !
Nun aber trotz aller Begeisterung über den Gehmann im Seemann gibt’s hier immer was zu tun. Während der staden (Übersetzung für Fischköpfe: ruhigen) Tage über Weihnachten und Silvester hatten wir keine Lust unseren Hausmeisterpflichten nachzukommen. Wir haben alles Nötige beschafft und die Ausführung auf unsere La Gomera Zeit vertagt. Wenn schon basteln, dann am liebsten an einem der schönsten Plätzen der Welt !
So haben wir das nun auf La Gomera ausgiebig genossen: Basteln bis der Arzt kommt :-))
Das Schanzkleid am Heck braucht wieder mal ein bisschen Schutz. EPIFANES Teaköl macht das Holz wieder hübsch. Wegen der langen untätigen Zeit war treilweise ein Neuaufbau mit 4 Schichten notwendig. Wegen der Trocknungszeit des EPIFANES Teaköl von ca. 20 Std geht nur eine Schicht pro Tag.
Unsere Schiebetür im Eingang rief ebenfalls nach Teaköl. Sicherheitshalber ebenfalls in 4 Schichten … eine pro Tag ...
Unsere drehenden Teilchen (Keilriemen) am Motor sind mit unserer 2ten Lima nun freiliegend und nicht ganz ungefährlich. Die gute Seele des TransOcean Stützpunkts, Rene, hat uns den nötigen Holzzuschnitt beschafft: Eine halbe Platte Bootsbau-Sperrholz. Wer weiß dann schon was uns noch einfällt. So entstand unter anderem die neue Abdeckung zum Schutze der arbeitenden Skipper im Maschinenraum :-))
Aus dem Rest des Holzes entstand zusätzlich noch eine Ablage am Cockpit-Tisch. Ebenfalls in 4 Schichten lackiert …. pro Tag ….
Die Steuersäule haben wir zwischenzeitlich mittels Epoxyspachtel von ihren zahlreichen Löchern befreit. Danach schleifen, streichen und … Schichten … pro Tag …
Sabine hätte da noch gerne eine Abdeckung unseres Gasherdes und Ralph hat zufällig noch ein passendes „Restholz“ übrig. So entstand die Abdeckung auf La Gomera durch … sägen, schleifen und streichen … 4 Schichten, eine pro Tag …
Wenn ihr nun mitgezählt und mittels eurer ausgeprägten REFA Kenntnisse eine Optimierungsphase eingeplant habt, werden ihr feststellen, dass unser La Gomara Aufenthalt durchaus arbeitsreich, ausgefüllt und effizient war. Da in unserem Bordalltag nach §1 der Bordordnung kein Stress erlaubt ist :-)) war immer ausreichend Zeit für einen Stadtbummel, die eine oder andere Caña (kleines Bierchen), einen Cortado oder Barraquito.
Nun beginnt bei uns die letzte Woche auf La Gomera. Fertigstreichen und einmal noch in den Mast um eine vertüdelte Leine wieder klar zu bekommen, dann ist wieder alles i.O. Am Aschermittwoch wurde der Winter ausgetrieben. In DE wie auch auf den Kanaren. Für DE kann ich nicht sprechen, hier auf den Kanaren scheint das ganz gut geklappt zu haben. Wir haben seit mehr als 2 Wochen tagsüber mehr als 20°C. Den einen oder anderen Tag auch schon mal knapp an die 30°C. Der Winter scheint hier echt Geschichte zu sein.
In einigen Tagen geht’s wieder weiter. Derzeit noch nicht ganz sicher, ob nach El Hiero oder doch wo anders hin ??? Wir holen derzeit Angebote für unseren neuen Unterwasser-Anstrich ein. Da sind derzeit mehrere Marinas in Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote im Gespräch. Wir halten Euch informiert.
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Von Santa Cruz flüchten wir vor dem Karneval. Dieser soll angeblich der zweitgrösste der WELT sein. Nach Rio den Janeiro. Dieses Superlativ wollen wir eigentlich gar nicht haben.
Rechts findest du die Angaben, welch einen Pries ein Papa so erezielen kann. Und wie schnell man Papa werden kann, ...
Um 08:00 gehts los, um gegen spätem Nachmittag im Süden Teneriffas anzukommen. Windy prognostizierte 0,8mtr Wellenhöhe und 15-20kn WInd aus N. Windfinder hingegen stellt bis 3mtr Wellenhöhe bei 6kn Wind in Aussicht. Beides traf ein: 4-6kn Wind aus N mit 0,4mtr Wellenhöhe.
Das Tagesziel: das 60NM entfernte San Miquel im Süden Teneriffas. Eine windstille Überfahrt mit flachem Wasser stellt fliotte Marschgeschwindigkeit liessen und gegen 16:00 einlaufen. Am nächsten Morgen haben wir die 30NM bis La Gomera vor uns. Eine Sprintetappe.
Wir starten daher erst gegen 11:00 in aller Ruhe. Zunächst kein Wind, danach eine Stunde Dolphin Show und gegen Ende doch noch Wind. Mehr sogar als erwartet. Als wir in San Sebastian einlaufen haben wir 25-30kn Wind. Offensichtlich scheinen wir die Einzigen, welche sich nach la Gomera trauten.
Am nächsten Morgen erfahren wir auch warum: Die Marineros haben die Anmeldungen per Mail über Wind und Welle infomiert und von einer Überfahrt abgeraten. Das Mail hat uns am Liegeplatz auf La Gomara erreicht :-))
Auf La Gomera angekommen dürfen wir erstmals ausgiebig Karneval geniessen. Wesentlich ruhiger und dörflicher als in Santa Cruz. Fast so dörflich wie wir das von Meckenbeuren gewohnt sind. Am Samstag gibt’s dann einen Umzug und danach Party … eben wie in Mecken.. Pardon: Brochenzell !
Danach beschliessen wir La Gomera zu erwandern. Die Landschaft ist eine gute Mischung aus Bregenzerwald, Allgäu und sehr sehr vielen Palmen und Kakteen. Leider mit weniger Kneipen ala sim Allgäu. Sehr ursprünglich und verwildert. Wie ihr an den Bildern erkennt gibts hier nur „steil bergauf“ oder „steil bergab“. Die Berge sind zwar nur bei ca. tausend Meter Höhe, allerdings fängst Du praktisch immer auf Meereshöhe=NULL an. Auch wenn Du von einem Ort zum nächsten möchtest, sind dann auch gerne mal 2 Täler dazwischen. Was bedeutet: 1000mtr hoch und drüber wieder runter. Danach nochmals 1000mtr hoch und wieder runter. So ziehen sich wenige Entfernungskilometer ziemlich in die Länge. Andererseits werden wir von sensationeller Natur beeindruckt und für jeden Höhenmeter mehr als entschädigt.
Die Insel La Gomera eroberte bereits über Weihnacht und Silvester unsere Herzen. Nun sind wir der Insel komplett verfallen. Die nächsten Tage (ab 11.3.) wollen wir nach El Hiero segeln. Dort soll es ebenfalls sehr schöne Landschaften auf einer ganz andere Art geben. Ebenfalls sehr viel Natur, …. wir lassen uns überraschen und freuen uns bereits drauf ! Am Ende des spanischen Karnevals (=> schwäbisch: Fasnet) wird der Winter ausgetrieben. Der scheint sich sehr dran zu halten, wir merken das die letzten Tage deutlich. Zwischenzeitlich dominieren die 20er auf den Thermometern sehr deutlich. Nur wenn der kalte Nordwind dazu kommt wird’s ein wenig „schattiger“ …. oder eben wenn man mit dem Bus mal eben 1000 Höhenmeter hinter sich bringt. Am heutigen Wochenende soll es sehr warm und windstill bleiben, was wir sehr geniessen. Müssen wir doch unsere Wunden der tagelangen, hochalpinen und zermürbenden Überlebens-Strecken lecken
Wir geben alles :-))
Aktuell denken wir unsere Zeit zwischen Mai und August nach. Wir wollen nochmals „zurück“ nach Madeira um auch diese Insel zu entdecken. Nach einigem Erfahrungsaustausch mit anderen Seglern haben wir die Idee entwickelt, evtl. von Lanzarote nach Agadir zu segeln. Dort erhoffen wir uns Erfahrungen zu einer fremden Kultur. Allerdings scheint ein Besuch in Marokko auf Agadir begrenzt zu sein. Andere Marinas gibt’s nicht und ankern ist de facto unmöglich, weil nur mit Permit der marokkanischen Armee möglich.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Marokko oder sogar mit Agadir ? Schickt uns gerne eine Mail euren mit Ratschlägen und Erfahrungen.
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph
Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)
Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)
Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)
Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)
Wir möchten Dir mit dem Verklicker des Monats gerne viele unserer Bilder und Endirücke zeigen. Einige dieser Bilder wurden in unserern BLog Beträgen verwendet. Alle zu verwenden ist meist zu viel und ... wegzulassen schien uns zu schade. Schliesslich sind wir Schwaben: Weglassen oder gar löschen geht gar nicht :-)