... kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.
Donnerstag
Heute 13:30 will der YANMAR Techniker an Bord erscheinen. Seine sich selbst gestellte Aufgabe ist die Analyse der Einbausituation. Er will in diesem ersten Schritt notwendige Massnahmen erkennen und im Anschluss dann einleiten.
Sehr pünktlich erscheint der YANMAR Experte mit Techniker dann an Bord der BELUGA. Wir empfangen ihn sehr freundlich und besprechen bei einer Tasse Kaffee und einer Zigarette in Cockpit die Anamnese. WAS passierte in der Vergangenheit, in WELCHEN Abständen, WIE wurde es bemerkt, ...
Sehr fundierte Fragen zeigen mir, dass sich der YANMAR Experte sehr gut vorbereitet hatte und ebefalls sehr gut auskennt. Im Anschluss gings mit dem Notebook in den Maschinenraum. Im Gegensatz zu dem Herren, welche in Glückstadt mit dem Notebook im Maschinenraum hantierte, scheint dieser YANMAR Experte sich sehr wohl auszukennen. Nach dem Auslesen der Maschine war unser Fahrverhalten absoult gläsern dargestellt. Welche Drehzahlen wurden bevorzugt, welches Lastprofil hat die Maschine, wieviel Stunden hat die Maschine insgesamt und wieviel davon seit die Yachtwerft übergeben hat. Alles detailliert abrufbar.
Erste Erkenntnisse: Die Maximale Drehzahl von 3200rpm wurde noch nie erreicht. 2700rpm ist max. erreicht worden. Die von der Maschine gemessenen Temperaturen aller möglichen Medien scheinen alle im Rahmen. Vieles deutet auf eine zu hohe Propellersteigung hin. Die Propellerdaten wurden von YANMAR erneut gerechnet. Scheinen im Rahmen, wenngleich am oberen Limit zu sein. Danach testet der YANMAR Experte nochmals das Getriebe. Schaltung direkt am Getriebe, Züge sind entkoppelt. Maschine aus, Gänge rasten hörbar ein. Vorwärts wie Rückwärts. Maschine an, Rückwärts geht, Vorwärts kuppelt nicht ein.
Die Erkenntnisse des YANMAR Experten:
- Getriebe muss in jedem Fall gewechselt werden. Die Steigung des Prop zumindest eine Stufe flacher werden. Das will er jedoch nochmals mit YANMAR im Nachgang klären, nachdem die YANMAR Ingeneure die Logdaten der Maschine ausgewertet haben. Aufgrund der aufgezeichneten Leistungsdaten versucht YANMAR Rückschlüsse auf ein mögliches Getriebeproblem ziehen. In diese Untersuchung wird angeblich auch ZF eingebunden. Hierfür muss die BELUGA an Land gehen.
- Der Dieselkühler wird zu unserem P0094 Proplem hilfreiche Dienste leisten. Die Filterelemente der SEPAR Filter sollten höchstwahscheinlich entnommen werden. Anscheinend ist ein Filter vor den YANMAR Filtern eine absolutes "no go". Nachdem er sich die Filteranlage angeschaut hatte, meinte er, dass er sich nicht vorstellen könne, dass dies die Ursache sei. Dennoch gilt bei YANMAR, dass Filter vor der Maschine - egal wie hilfreich - aus Prinzip verboten seien. Wir sind so verblieben, dass die Doppelfilteranlage bleibt, jedoch die Papierfilter-Elemente entnommen werden. So kann die Doppelfilteranlage bleiben. Denn auch in seinen Augen scheint es sinnvoll, sehen zu können, wie der Sprit ausssieht. Daran kann man Verschmutzung und Farbe des Sprits besser beurteilen.
Er will sich morgen (Freitag) wieder bei uns melden ! Dann wird er wissen, wann ein Getriebe hier sein kann, und wann die Arbeiten stattfinden können. Er sprciht von einer grossen Wahrscheinlichkeit, dass dies nächste Woche sein könnte.
Mit diesen guten Nachrichten gehen Sabine und ich zur Nahrungsbeschaffung über. Einige Kleinigkeiten fürs nahende Wochenende, etwas Gemüse und noch Brot. Wir beschliessen auf dem Heimweg dann zum Essen zu gehen oder zumindest in ein Kaffee. Nach erfolgtem Einkauf regnet es wie ab. So lassen wir das Kaffee und das Essen gehen einfach sausen und freuen uns auf einen riesen Teller Jägerspätzle (Spätzle mit Pilzen).
Unsere Erkenntnis des Tages: Schwaben on Tour:
- Ohne Getriebe, geht.
- Ohne Wind, geht auch
- Ohne Spätze, geht gar nicht !
Viele Grüsse auch Cherbourg und bleibt uns gewogen !
Wir werden berichten ...